Verschnaufpause im Napster-Prozess
Napster erhält im immer noch laufenden Rechtsstreit mit der Musikindustrie eine Pause bis zum 17. Februar.
Napster, die einstmals glänzende Galeone der Musikpiraten, erhält im immer noch laufenden Rechtsstreit mit der Musikindustrie eine Pause bis zum 17. Februar. Nach Berichten in US-Zeitungen hat Bundesrichterin Patel dem Antrag vom 17. Januar zugestimmt, den Prozess für 30 Tage auszusetzen.
"Wir sind optimistisch, dass das von den Parteien in den letzten Monaten erbrachte Vertrauen den Streit in den nächsten Wochen beilegen wird. Damit fiele dann auch die letzte Barriere vor dem Relaunch von Napster als bezahlte Dienstleistung", sagte Napster-Chef Konrad Hilbers. Hilary Rosen, Präsidentin der Recording Industry Association of America (RIAA), sagte am Mittwoch, dass sie ebenfalls bessere Voraussetzungen für Verhandlungen sehe, da Napster nun die Urheberrechtsverletzungen seiner Nutzer unterbunden habe. Analysten befürchten jedoch eine zukünftige Gängelung Napsters durch die Plattenriesen.
Die Prozesse zwischen der RIAA als Vertreter der Musikindustrie und Napster ziehen sich schon seit einigen Monaten hin. Zuvor war Napster die unbestritten komfortabelste Möglichkeit, an Musik zu gelangen -- allerdings ohne Berücksichtigung etwaiger Urheberrechtsverletzungen. Im Moment sind im Testbetrieb der Tauschbörse etwa 100.000 Songs im Umlauf, alle von kleinen Labels. Das Napster-Management rechnet jedoch immer noch fest mit einer Zusage der Branchenriesen, bevor der neue Bezahlservice Ende diesen Quartals seinen Betrieb aufnimmt. Dann muss sich Napster jedoch nicht nur mit einigen vergleichbaren Angeboten wie Pressplay, sondern vor allem mit den vielen kostenfreien Konkurrenten messen können. (cgl)