Microsoft verspricht weniger Überwachung Einzelner in Microsoft 365

Microsoft entfernt Usernamen aus dem "Productivity Score" in Microsoft 365. Das Unternehmen reagiert damit auf Kritik eines österreichischen Datenaktivisten.

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Mit «Microsoft 365 Education» und «Microsoft 365 F1» bringt der Konzern zwei neue Softwarepakete auf den Markt.

(Bild: dpa, Matthias Balk)

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Microsoft überwacht genau, wie, wann und wie lange einzelne Nutzer Microsoft-365-Dienste verwenden. Daraus errechnet der Datenkonzern einen "Produktivitätswert" (Productivity Score), der auch den Arbeitgebern der User zur Verfügung gestellt wird. Das wird sich ändern: Die Usernamen werden bei den Auswertungen nicht länger angezeigt, jedoch bleiben Gerätenummern bei drei Auswertungen erhalten.

Der "Produktivitätswert" ist in acht Bereiche zu jeweils maximal 100 Punkten unterteilt. Für die Bereiche communications, meetings, content collaboration, teamwork und mobility wird Microsoft die Angaben auf Unternehmensebene zusammenfassen, so dass Chefs nicht länger einzelne Mitarbeiter auswerten können. Bei den Berechnungen für app health, network connectivity, und endpoint analytics gibt es zwar keine Namen aber Gerätekennungen. Diese bleiben zur Unterstützung der Erkennung und Beseitigung technischer Probleme erhalten. Der in der Regel mögliche Rückschluss auf einzelne User lässt sich dabei kaum vermeiden.

Diese Änderungen bei der Anwenderüberwachung durch Microsofts Office-Software dienen dem Datenschutz, wie Microsoft am Dienstag bekanntgegeben hat. "Niemand in einer Organisation wird in der Lage sein, den Productivity Score zu verwenden, um auf Daten über die Nutzung von Apps und Dienste in Microsoft 365 eines einzelnen Nutzers zuzugreifen", versichert Corporate Vice President Jared Spataro.

Auf Twitter bedankte sich Jeffrey Snover, Microsofts CTO for Modern Workface Transformation, ausdrücklich beim österreichischen Datenaktivisten Wolfie Christl und anderen, nicht genannten Kritikern. Christl hatte die problematischen und seiner Meinung nach oft irreführenden Auswertungen vergangene Woche in einer Reihe von Tweets kritisiert.

(ds)