Container: Mirantis will die veraltete Kubernetes-Dockershim weiter unterstützen

Kubernetes stellt den Support für den Docker Daemon ein. Die Eigentümerin von Docker Enterprise wird den Code der aussortierten Dockershim weiter pflegen.

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(Bild: Da Da Diamond/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Silke Hahn

Vor rund einer Woche war bekannt geworden, dass Kubernetes mit dem heute bevorstehenden Release 1.20 die Dockershim als veraltet (deprecated) kennzeichnet und in Zukunft hinauswirft. Das war keine spontane Entscheidung, sondern seit drei Jahren geplant. Mirantis, die Eigentümerin von Docker Enterprise und Maintainer von Docker Swarm, hat nun angekündigt, den Code der Zwischenschicht für Docker in Kubernetes (die sogenannte Dockershim) als Standalone-Version weiter zu pflegen.

Kunden der Enterprise-Version von Docker sollen Kubernetes wie bisher mit der Docker-Engine nutzen können. Die kommerzielle Mirantis Container Runtime (MCR) soll laut einem Sprecher der technischen Abteilung von Mirantis künftig CRI-kompatibel sein, also in der Lage, mit dem Container Runtime Interface (CRI) von Kubernetes direkt zu kommunizieren. Auch eine Open-Source-Version steht in Aussicht: Basierend auf dem bereits laufenden Projekt CRI-Dockerd des Entwicklers Davanum Srinivas ist offenbar eine quelloffene Runtime namens Mirantis CRI-Dockerd geplant (das Projekt befindet sich auf GitHub).

Den Support für den Docker Tech Stack stellt Kubernetes laut beteiligten Entwicklern ein, um technischen Overhead abzubauen. In einer Blogmitteilung hat das Kubernetes-Team erläutert, worum es bei der Veränderung geht. Die Dockershim sei ein zusätzliches wartungsbedürftiges Element gewesen und somit eine potenzielle Bruchstelle. Docker ist derzeit ohne Zwischenschicht nicht mit dem Container Runtime Interface (CRI) von Kubernetes kompatibel – High-Level-Runtimes wie Containerd und CRI-O unterstützen Kubernetes' Schnittstelle zur Kommunikation mit der Container-Runtime bereits direkt und machen die Kubernetes-interne Dockershim entbehrlich.

Enterprise-Kunden von Mirantis und Docker-Nutzer in Kubernetes haben nun die Wahl, entweder auf die kompatiblen Laufzeitlösungen CRI-O oder Containerd umzusteigen oder sich durch Einbindung der neuen externen Dockershim weiterhin von Mirantis versorgen zu lassen.

Mehr Informationen bieten die Aussagen von Adam Parco, Vice President of Engineering bei Mirantis, den ZDNet zu den Neuerungen befragt hat. Die Hintergründe zur Entscheidung bei Kubernetes sind in der Blogmitteilung "Don't Panic: Kubernetes and Docker" dargelegt.

(sih)