Nvidia: Eingriff in redaktionelle Inhalte – wieder einmal

Nvidia missfällt ein Test von Hardware Unboxed. Die Folge: Ausschluss von Testexemplaren. Anschließend rudert Nvidia wieder zurück und hebt den Bann auf.

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SANTA CLARA HEADQUARTERS

(Bild: NVIDIA)

Lesezeit: 2 Min.

Der Grafikhardware-Hersteller Nvidia hat den YouTube-Kanal Hardware Unboxed, der unter anderem aktuelle PC-Hardware testet, auf seine schwarze Liste gesetzt. Das australische Unternehmen, das Partner der Technik-Website TechSpot ist, testete die von Nvidia zur Verfügung gestellte Hardware nicht so, wie sich der Grafikkarten-Hersteller das vorgestellt hat und dieser erklärte daraufhin, Hardware Unboxed offiziell von der Liste der Empfänger von Testexemplaren der GeForce Founders Edition zu streichen. Zumindest, solange sich die redaktionelle Richtung nicht ändern sollte.

Nvidia hatte ein Problem mit einem Test von Hardware Unboxed, der sich anstatt auf Raytracing, wie der Hersteller gern gesehen hätte, auf Rasterization fokussiert. In einem Tweet veröffentlichte Hardware Unboxed auch, dass Nvidia den Ausschluss von Grafikkarten-Testexemplaren noch einmal überprüfen werde, "sollte sich Ihre redaktionelle Richtung ändern". TechSpot zitiert weiter aus der E-Mail von Bryan Del Rizzo, Senior PR Manager von Nvidia, dass "NVIDIA voll auf Ray-Tracing eingestellt ist" ("Nvidia is all-in for Raytracing") und sich der Test trotz der Fortschritte einzig auf die Rasterleistung konzentriert habe.

Alle anderen Techniken, erklärte Bryan Del Rizzo in der E-Mail weiter, die wir Spielern zur Verfügung stellen, seien kaum berücksichtigt worden – "Sie sehen die Dinge nicht so wie wir, die Spieler und der Rest der Branche es tut."

Bereits im Juni 2018 versuchte NVIDIA mit einer Vertraulichkeitsvereinbarung die Berichterstattung über neue Produkte zugunsten von NVIDIA zu erzwingen – und zwar für einen unbegrenzten Zeitraum. Auch heise online und c't wurde damals eine entsprechende Vertraulichkeitserklärung (Non-Disclosure Agreement/NDA) zugeschickt. Das NDA wurde von uns aber nicht unterschrieben und stattdessen auf heise online veröffentlicht.

Nachdem der erneute Versuch, sich in redaktionelle Inhalte einmischen und zu ihren Gunsten manipulieren zu wollen, im Internet ziemlich schnell verbreitet wurde und auch große Influencer darauf reagierten, ruderte Nvidia in weniger als 48 Stunden wieder zurück und entschuldigte sich, berichtet TechSpot.

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(bme)