"Goner"-Entwickler schon gefasst

Vier Jugendliche aus Nord-Israel haben im Polizeiverhör zugegeben, den Mail-Wurm "Goner" programmiert zu haben.

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Im Polizeiverhör haben vier israelische Jugendliche zugegeben, den Mail-Wurm "Goner" programmiert zu haben, der in den vergangenen Tagen Millionen Computer weltweit befallen hat. Wie die Tageszeitung "Haaretz" in ihrer Ausgabe vom Montag berichtet, entstand der Virus in einer Art Wettbewerb der vier aus Nord-Israel stammenden Jugendlichen mit einer rivalisierenden Gruppe von Hackern.

"Goner" tauchte zuerst am 4. Dezember auf und verbreitete sich nach Schätzungen von Experten zeitweilig mit einer Rate von bis zu 100.000 PCs pro Minute. Einen Tag später hatten alle großen Hersteller von Anti-Viren-Software Updates zur Bekämpfung des Schädlings bereitgestellt. Der als Bildschirmschoner getarnte Wurm kommt als Anhang von E-Mails in die Mailboxen der PC-Besitzer und verbreitet sich über das Adressbuch von Microsofts Outlook weiter, sofern das Attachment geöffnet wird.

Bei den befallenen Computern richtete der Virus erheblichen Schaden durch Löschen von Dateien an. Manche Anti-Viren-Experten stuften "Goner" deshalb in die höchste Gefährlichkeitsstufe ein. In Deutschland hat der mit einer englischsprachigen Mail verschickte Virus aber offenbar keine größeren Schäden angerichtet.

Israelische Hacker und Viren-Programmierer sind in den vergangenen Jahren immer wieder unrühmlich in Erscheinung getreten. Einer von ihnen, ein Jugendlicher aus Tel Aviv, schaffte es sogar, in das Computersystem des Pentagon einzudringen. (jes)