US-Außenminister macht Russen für Hackerangriff auf US-Regierung verantwortlich

Laut Außenminister Pompeo ist "ziemlich klar", dass Russland hinter dem Hackerangriff auf US-Behörden steckt. Details nennt er nicht, sie sind ohnehin geheim.

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(Bild: Den Rise/Shutterstock.com)

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Von
  • Tilman Wittenhorst
  • mit Material der dpa

US-Außenminister Mike Pompeo hat Russland für die groß angelegte Cyberattacke auf amerikanische Regierungseinrichtungen verantwortlich gemacht. Es lasse sich nun "ziemlich klar" sagen, dass die Russen hinter dem Angriff steckten, sagte Pompeo am Freitagabend (Ortszeit) in einem Radiointerview. Er könne sich nicht im Detail zu der Attacke äußern, da diese noch untersucht werde. Manches werde vermutlich ohnehin als geheim eingestuft bleiben. Russland hat jede Verbindung zu dem Hacker-Angriff zurückgewiesen.

Das Heimatschutzministerium hatte am Montag bestätigt, dass es Attacken auf mehrere Bundesbehörden gegeben habe. Einzelheiten teilte das Ministerium nicht mit. Nach US-Medienberichten sollen das Finanz- und das Handelsministerium sowie weitere Behörden angegriffen worden sein. Am Freitag erklärte das Energieministerium, es sei betroffen.

Außerdem berichtet das Magazin Politico, dass auch die nationale Atomsicherheitsbehörde von dem Hackerangriff betroffen sei. Die National Nuclear Security Administration verwaltet auch die Nuklearwaffen der USA. Man habe verdächtige Aktivitäten in mehreren Netzwerken der Behörde entdeckt. Bislang sei dort jedoch noch keine Malware gefunden worden, und die Angreifer hätten auch nicht die Arbeit der Behörde lahmgelegt.

Die Hacker haben sich nach bisherigen Erkenntnissen über Software der Firma SolarWinds Zugang zu den Systemen von Regierungseinrichtungen und Unternehmen verschafft. Der US-Softwareriese Microsoft teilte mit, dass 40 seiner Kunden betroffen seien, die die angegriffene Software genutzt hätten.

Die US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit (Cisa) hatte den Hackerangriff als "ernste Gefahr" für die Bundesregierung, für Regierungen von Bundesstaaten und Kommunen, für die kritische Infrastruktur und für Organisationen des Privatsektors eingestuft. Sie teilte am Donnerstag in einer Warnmitteilung mit, das Entfernen des Angreifers aus betroffenen Systemen werde sich voraussichtlich "hochkomplex" gestalten. Der Cyberangriff dauere mindestens seit März an. Der oder die Täter hätten "Geduld, operative Sicherheit und komplexe Handwerkskunst" bewiesen.

(tiw)