Wider den RAM-Hunger: Google will Chrome zähmen
Der Chrome-Browser gilt als großer Ressourcenfresser. Eine neue Windows-API soll den RAM-Hunger nun endlich zügeln.
Google Chrome
(Bild: Google)
Verzweifelnde Nutzer klagen seit Jahren darüber, unzählige Memes machen sich darüber lustig – der Speicherbedarf des Chrome-Browsers von Google ist fast schon legendär. Nun soll damit aber Schluss sein und Chrome endlich weniger RAM brauchen. Der Schlüssel zu der dringend nötigen Verbesserung ist eine Windows-10-API.
Mit der Schnittstelle "TerminateProcess" will Google sicherstellen, dass auch wirklich alle Systemprozesse, die vom Chrome-Browser genutzt werden, beendet werden und den reservierten Speicher freigeben, wenn der entsprechende Tab geschlossen wird. Auf der Chromium-Seite erläutert Google, dass man schon länger auf die Integration von TerminateProcess hinarbeite.
Videos by heise
Nicht Googles erster Versuch
Es ist nicht das erste Mal, dass Googles Entwickler sich vornehmen, Chrome auf RAM-Diät zu setzen. Erst diesen Sommer hatte Google verkündet, rund ein Viertel Arbeitsspeicher einsparen zu wollen. Das damals verwendete SegmentHeap hatte unter Windows allerdings keinen Erfolg gebracht, im Gegenteil: Die Stabilität von Chrome hat darunter gelitten, weshalb das Experiment abgebrochen wurde, wie MSPowerUser berichtet.
Anfang des Monates hatte sich Google zunächst wichtigeren Dingen in Sachen Chrome gewidmet, nämlich den Sicherheitspatches. Gleich acht Sicherheitslücken konnten mit der Version 87.0.420.88 geschlossen werden. Vor dem Patch war es Angreifern möglich, in Chrome Speicherfehler auszulösen und so Schadcode einzuschleusen.
Einer der Vorteile von Chrome ist die Flexibilität durch Plugins und Erweiterungen. Die machen den Browser zwar auch nicht schneller oder senken den Bedarf an Ressourcen, bringen aber viele neue Möglichkeiten. Dabei sollte aber stets die Sicherheit bedacht werden, denn nicht alle diese Erweiterungen sind wirklich wasserdicht.
(sht)