ARM im Mac: Apples Plan schon ein Jahrzehnt alt

Laut einem ehemaligen Ingenieur des Konzerns plante der Hersteller schon seit 2010 an ARM64 – mit dem Ziel, die Technik für macOS anzupassen.

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Mac mini mit M1

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple verfolgt nach Aussagen eines Ex-Ingenieurs des Unternehmens schon seit mindestens einem Jahrzehnt den Plan, Macs mit ARM-Technik auszurüsten. ARM64 sei nicht "aus dem Nichts" gekommen, so Shac Ron am Dienstag auf Twitter.

Der Kernel-Spezialist meinte weiter, Apple habe für den A7 im Jahr 2013 – den ersten 64-Bit-Chip des Konzerns, der zunächst für Smartphones gedacht war – die Instruction-Set-Architektur (ISA) selbst vorangetrieben und damit ARMs interne Bemühungen um ein 64-Bit-Design überflügelt. "Als Apple damit begonnen hat, iPhones mit ARM64-Chips zu verkaufen, war ARM noch nicht einmal mit seinem eigenen Kerndesign fertig, um es an andere zu lizenzieren."

ARM64 bildet wiederum die Grundlage für die M1-Chips im Mac, die in MacBook Pro, MacBook Air und Mac mini stecken. 2010 hätte sich fast niemand für 64-Bit-ARM-Kerne interessiert. Samsung und Qualcomm, zentrale Kunden von ARM, seien so überrascht worden, als Apple ab 2013 lieferte, so Ron.

Der Ex-Ingenieur meinte auch, dass die M1-Leistung nicht aufgrund von ARMs eigenem ISA so hoch sei, sondern dass sich das ARM-ISA aufgrund von Apples "Plänen für die Kern-Leistung von vor einem Jahrzehnt" entsprechend entwickelt habe. Damit trieb der Konzern also die ganze Branche nach vorne.

Mit Erscheinen der M1-Macs hatte sich die Branche über die hohe Performance der neuen Maschinen gewundert. Diese emulieren zum Teil Intel-Code schneller, als dieser nativ ausgeführt werden kann – und manchmal ist sogar die Rosetta-2-Emulation flotter als – offenbar noch nicht optimal angepasster – ARM-Code. Der M1 enthält rund 16 Milliarden Transistoren. Die Maschinen verfügen über bis zu acht Kerne (vier High Efficiency, vier High Performance) samt Acht-Kern-GPU.

Zusätzlich ist ein KI-Prozessor (Neural Engine) mit bis zu 16 Kernen integriert. Die High-Performance-Kerne erreichen in der Spitze eine Taktrate von 3,2 Gigahertz. Apple soll aktuell noch an deutlich schnelleren ARM-Chips für den Mac arbeiten, so ist auch eine Profi-Variante für den Mac Pro in Planung.

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(bsc)