Amazon.com vertreibt Devotionalien bewaffneter US-Banden
Trotz interner Kritik ermöglicht Amazon den Vertrieb von Sachen mit Logos bewaffneter Trump-Fans. Eine der Banden möchte für Trump in den Bürgerkrieg ziehen.
Amazon.com handelt weiter mit Waren, die Logos zweier bewaffneter Banden von Trump-Fans zeigen. Die beiden Organisationen waren am Umsturzversuch in Washington, DC, beteiligt. Mitarbeiter des Online-Händlers haben schon vor Wochen den Ausschluss solcher Devotionalien gefordert. Nach wie vor kann man sie bei Amazon.com bestellen.
Die Waren werden zwar von Dritthändlern angeboten, aber in Amazon-Warenlagern bereitgehalten und mit Hilfe Amazons Logistik zugestellt. Das berichtet Vox. Gegenüber der Webseite hat Amazon.com auf seine Nutzungsbedingungen verwiesen. Offenbar erlauben sie den Verkauf solcher Devotionalien, solange die Organisationen nicht offiziell als Terrororganisation eingestuft wurden.
Eine der beiden Banden hat sich dazu verschworen, für Trump einen Bürgerkrieg auszulösen. Ein Anführer der anderen Bande im Westküstenstaat Washington hatte zur Besetzung des Capitols in der dortigen Hauptstadt Olympia aufgerufen. Diesen Plan hat der Mann nach dem Scheitern des Umsturzversuches in der an der Ostküste gelegenen Bundeshauptstadt Washington, DC, aber wieder aufgegeben.
Schusswaffentraining und Bombenbauversuche
Bereits im Oktober war der stellvertretende Anführer der Bande in Wisconsin in die Schlagzeilen geraten, weil er im Juli für eine Gruppe Schusswaffentrainings und Bombenbauübungen ausgerichtet hatte. Diese Gruppe soll die Geiselnahme der Gouverneurin des US-Bundesstaates Michigan beabsichtigt haben. Der Ausbildner will diesen Plan nicht unterstützt haben.
Es gibt keine Anzeichen, dass die beiden bewaffneten Banden unter Trumps Präsidentschaft offiziell zu Terrororganisationen erklärt werden. Am Montag hat die US-Regierung vielmehr die Republik Kuba als "staatlichen Terrorismus-Unterstützer" eingestuft. Auf dieser Liste stehen sonst nur der Iran, Nordkorea, und Syrien.
Anti-Demokratische Waren in vielen Shops
Der kanadische Anbieter von Webshop-Infrastruktur Shopify hat Trumps Fanshop geschlossen, wie auch den Shop seiner Wahlkampagne. Allerdings unterstützt Shopify noch andere Onlineshops, die einschlägige Waren feilgeboten haben, darunter T-Shirts, mit denen für den Tag des Umsturzversuches zum "MAGA-Bürgerkrieg" aufgerufen wurde.
Dieses abgelaufene Hemd ist inzwischen dort nicht mehr im Angebot. eBay hat es ebenfalls aus dem Angebot gestrichen.
(ds)