Nicht zugelassene iOS-Apps: Apple killt Sideloading auf M1-Macs

Per serverseitiger Änderung blockiert der Konzern künftig die Installation von Apps, die von Entwicklern für die ARM-Rechner nicht offiziell genehmigt sind.

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(Bild: Screenshot via 9to5Mac)

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Lesezeit: 3 Min.
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Unangenehme Überraschung für Nutzer von M1-Macs: Apple hat ein Schlupfloch geschlossen, mit dem es möglich war, alle iOS- und iPadOS-Apps auf den ARM-Maschinen zu installieren – selbst die, deren Entwickler es explizit gesperrt hatten.

Wie 9to5Mac aufgefallen ist, soll dieses Sideloading, das unter Nutzung von Tools wie Apple Configurator oder iMazing möglich war, von Apple über eine serverseitige Änderung unmöglich gemacht werden. Entsprechende erste Anzeichen, dass dies passieren könnte, hatte es bereits in der Betaversion von macOS 11.2 alias Big Sur gegeben.

Mit dem erwähnten Trick konnten User auch iPhone- und iPad-Apps wie Netflix, Gmail oder Instagram, die es auf dem Mac schlicht nicht als native Programme gibt, auf ihren M1-Mac holen. Apple hat aktuell vorgesehen, dass alle iOS- und iPadOS-Programme auf den Apple-Silicon-Maschinen laufen, solange der Entwickler dies nicht explizit ausschließt (Opt-Out).

Große Konzerne haben dies leider getan – aus unterschiedlichen Gründen. Tatsächlich ist die Nutzerführung auf dem Mac ohne Anpassung nicht immer ideal, doch wenn dadurch eine App, die auf dem Mac fehlt, endlich läuft, schlucken viele User diese Kröte gerne.

Laut 9to5Mac schiebt Apple all dem nun einen Riegel vor. Versucht man, IPAs, also iOS- beziehungsweise iPadOS-Programmpakete, die nicht für den Mac zugelassen sind, nun zu installieren, erscheint eine Fehlermeldung.

Unter macOS 11.1, der aktuellen Big-Sur-Version, lautet diese schlicht "Versuchen Sie es später noch einmal" ("Try again later"). In der Beta von macOS 11.2 ist die Error-Mitteilung expliziter. Hier heißt es, die Anwendung sei nicht installierbar, da der Entwickler sie "nicht zum Laufenlassen auf dieser Plattform vorgesehen" habe.

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Apple verwendet für die Umsetzung wie erwähnt seine serverseitige Abfrage in Verbindung mit dem Kopierschutz (digitales Rechtemanagement, DRM) für sein App-Store-Universum. Das Problem scheint nur aufzutreten, wenn man frisch heruntergeladene IPAs zu installieren versucht, bereits vorhandene scheinen zu funktionieren. Auch bereits installierte Apps laufen weiter.

Da nur wenige Nutzer IPAs sammeln – sie landeten dereinst in iTunes – wird den meisten nun der Weg der Installation versperrt. Workarounds scheint es nicht zu geben.

[Update 19.01.21 21:32 Uhr:] Apple erlaubt das Sideloading zwischenzeitlich wieder. Nutzer, die sich für bestimmte iOS- oder iPadOS-Apps interessieren, sollten sich diese schnell herunterladen und die IPAs sichern, bevor die serverseitige Blockade zum Standard wird – spätestens wohl mit macOS 11.2. (bsc)