"Benutzbares" Linux landet auf dem M1-Mac

Corellium, mit dem Apple im Rechtsstreit liegt, ist es gelungen, einen vollständigen Ubuntu-Desktop auf die ARM-Maschinen zu holen. Der Code ist verfügbar.

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Der Pinguin erobert den M1-Mac.

(Bild: Siggy Nowak, gemeinfrei)

Lesezeit: 2 Min.
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Seitdem Apple ARM-Macs auf den Markt gebracht hat, versuchen verschiedene Gruppen, Linux auf die Maschinen zu portieren. Dem Softwareanbieter Corellium, bekannt für seine praktischen Werkzeuge zur iOS-Virtualisierung, die Apple gerne verhindern möchte, hat nun einen ersten Erfolg vorzuweisen. Den Entwicklern gelang es nun, einen vollständigen Ubuntu-rpi-Desktop auf dem M1-Mac zu booten. Bei der Maschine handelt es sich um einen Mac mini.

Es gibt noch einige Einschränkungen – so muss man per USB-C-Dongle ins Netzwerk gehen (die USB-Unterstützung funktioniert) und kann nicht das integrierte Ethernet nutzen. Corellium hatte sich schon seit Wochen an der Portierung probiert. Der notwendige Code und die notwendigen Patches werden über das GitHub-Repository der Firma vertrieben. Dort ist auch ein Tutorial vorhanden. Corellium hofft, dass sich weitere Entwickler an dem Projekt beteiligen.

Ebenfalls noch nicht möglich ist die GPU-Beschleunigung. Grafik wird komplett via Software gerendert, was im Alltagsbetrieb noch relativ wenig Freude macht. Apple nutzt in seinen ARM-Macs komplett eigene Grafikeinheiten, entsprechend müssen hierfür zunächst passende Treiber her; ob hieran bereits gearbeitet wird, blieb zunächst unklar. Corellium startete vom Ausgangspunkt des Raspberry Pi, der ebenfalls ARM-basiert ist und ein angepasstes Ubuntu einsetzt. I2C und DART laufen bereits Chris Wade, Chief Technology Officer von Corellium, meinte, der Port sei "vollständig benutzbar". Booten lässt sich per USB.

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Zuletzt war es einem Bastler gelungen, Ubuntu auf einem iPhone 7 zu installieren. Dabei handelte es sich sogar um ein Modell, dessen Flashmodule defekt waren – die Nutzung erfolgt via Netboot. Damit dies möglich war, musste jedoch zuvor ein Jailbreak durchgeführt werden. Der Hack gelang mit einer "weitgehend" unmodifizierten Ubuntu-Version 20.04 für ARM64. Dennoch waren einige Patches notwendig.

(bsc)