Google Wirtschafts-Report: Einfluss in Australien liegt bei 53 Milliarden Dollar

Im Streit um das geplante Mediengesetz in Australien hat Google ausgerechnet, welchen Einfluss die Dienste auf Unternehmen und Nutzer haben.

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(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Insgesamt entstehe für australische Unternehmen und Nutzer ein Vorteil in Höhe von 53 Milliarden australischen Dollar durch die Dienste von Google. Das ergibt ein Wirtschafts-Report des Suchmaschinengiganten. Die Untersuchung steht im Zusammenhang mit dem Streit um das geplante Mediengesetz.

1,3 Millionen Unternehmen erhalten demnach dank Google 39 Milliarden australischen Dollar (etwa 25 Milliarden Euro) mehr Einnahmen, Millionen Kundenkontakte und sind deutlich effizienter, was wiederum Zeit und Geld spare. Nutzer haben einen "14 Milliarden Dollar"-Vorteil durch Produktivität, Bequemlichkeit und Zugang zu Informationen. Die Google-Suche spare ihnen fünf Tage im Jahr, die Nutzung von Maps käme auf 5,6 gesparte Stunden.

Australische App-Entwickler hätten dank des Google-Play-Stores 639 Millionen Dollar eingenommen und weltweit eine Milliarde Menschen damit erreicht. Zudem habe der Report ergeben, dass 60 Prozent aller Einnahmen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen landen sowie 90 Prozent bei Unternehmen, die nicht aus dem Tech-Bereich kommen. 116.200 Arbeitsplätze hingen direkt mit Google zusammen, weitere 162.700 indirekt.

Die einzelnen Berechnungen sind in dem Report online verfügbar. So heißt es darin etwa, dass die Google-Suche Unternehmen 46 Stunden pro Jahr und Mitarbeiter Zeit einspare, was umgelegt wird auf 4,6 Milliarden Dollar. Ein Kunde spare pro Jahr 4,9 Tage durch die Suche – das entspricht demnach 5,1 Milliarden Dollar.

Die Nutzung der Suche und von Google Ads bringe australischen Unternehmen 31,7 Milliarden Dollar pro Jahr an Einnahmen. Für Werber, die AdSense nutzen, seien es 63 Milliarden, alle Inhalteersteller des Webs generierten durch AdSense 196 Millionen.

Zwischen Google und der australischen Regierung herrscht Streit um ein geplantes Mediengesetz, nach dem Google Verlagen eine Art Lizenzgebühr zahlen soll für die Verwendung von Inhalten. Einer der Kritikpunkte des Suchmaschinenanbieters ist das dazugehörige Schlichtungsverfahren. Google hält die Umsetzung für nicht möglich, da es keinen konkreten Gegenwert für die Inhalte gibt.

Es hat bereits Zugeständnisse seitens der Regierung gegeben, dass die Weiterleitung durch Google auf die Nachrichtenseiten bei den Verhandlungen bedacht werden soll. Entsprechend könnten die nun in dem Report vorgelegten Zahlen Google als Berechnungshilfe dienen. Es ist nicht der einzige Schritt, den das Unternehmen derzeit vollzieht, um die eigene Stellung zu verdeutlichen. Vor kurzem fiel auf, dass Google zu Testzwecken einzelne Medien in Australien blockiert. Die Seiten tauchen in der Suche schlicht nicht auf. Eine Sprecherin erklärte, man wolle die Wechselwirkungen des Nachrichtengeschäfts und der Google-Suche messen. Verlage haben das Vorgehen als "Machtdemonstration" bezeichnet.

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(emw)