Amazon bietet US-Präsident Biden Hilfe bei Impfbemühungen an

Der Online-Händler will die neue US-Regierung beim Erreichen der Impfziele unterstützen und drängt auf die schnelle Impfung der eigenen Mitarbeiter.

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(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

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Amazon hat dem frisch ins Amt eingeführten US-Präsidenten Joe Biden Hilfe angeboten, um die Impfziele zu erreichen. Die neue US-Regierung plant in den ersten 100 Tagen der Amtsperiode, 100 Millionen US-Bürger mit Impfstoff zu versorgen. Nun betont der Online-Händler die Rolle der 800.000 Amazon-Mitarbeiter als "systemrelevante Arbeitskräfte", die dafür sorgen, dass Kunden während der Krise Produkte und Dienstleistungen zu Hause empfangen können. Einem Großteil der Beschäftigten sei es nicht möglich im Homeoffice zu arbeiten, deswegen sollten sie laut Amazon „zum frühesten geeigneten Zeitpunkt“ geimpft werden.

Dave Clark, CEO von Amazons Konsumsparte, erklärt in dem Brief, der Arstechnica vorliegt, man zeige sich bereit die Regierung in Belangen der Distribution, IT und Kommunikation zu unterstützen. Amazon habe außerdem eine Vereinbarung mit einem Medizin-Dienstleister getroffen und sei in der Lage, Mitarbeiter in den eigenen Einrichtungen zu impfen, sobald die benötigten Impfdosen zur Verfügung stehen.

Bereits im Dezember hatte sich Clark an die US-Seuchenschutzbehörde CDC gewandt, um auf eine zügige Impfung der Amazon-Belegschaft hinzuwirken. Ähnliche Bestrebungen gab es von den Fahrdienst-Vermittlern Uber und Lyft. Beide Firmen drängen auf zeitnahe Impfungen der Fahrer, wie das Wall Street Journal berichtet. Darüber hinaus seien die Unternehmen mit Verantwortlichen aus dem Gesundheitswesen im Gespräch über die Möglichkeit, kostenlose Fahrten zu Impfterminen für einkommensschwache Personen anzubieten. Uber plane außerdem gemeinsam mit Impfstoffhersteller Moderna, Informationen zur Sicherheit der Impfungen über die Ride-Sharing-App zu verbreiten.

Amazon zählt zu den Gewinnern der Corona-Krise und stellte im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an neuen Mitarbeitern ein. In den US-Paket- und Logistikzentren arbeiten hunderttausende Menschen. Die Wirksamkeit von Amazons Vorkehrungen zum Schutz der Mitarbeiter vor Corona-Infektionen stand dabei zuletzt in der Diskussion. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di berichtete hierzulande von Ausbrüchen in den Versandzentren in Garbsen, Bayreuth und Borgstedt während des vergangenen Weihnachtsgeschäfts. In den USA infizierten sich bis zum 19. September rund 19.000 Angestellte mit Covid-19, gab Amazon Anfang Oktober 2020 in einem Blogbeitrag bekannt.

(ndi)