IBM: Gewinneinbußen lassen Aktienkurs sinken

Nach mäßigen Geschäftszahlen sinkt der Aktienkurs von IBM. Aber die mauen Zahlen sind nicht der einzige Grund.

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(Bild: Mats Wiklund/Shutterstock.com)

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IBM hat zum Jahresende überraschend deutliche Geschäftseinbußen hinnehmen müssen. Im Schlussquartal sank der Umsatz im Jahresvergleich um gut sechs Prozent auf 20,4 Milliarden US-Dollar, etwa 16,8 Milliarden Euro, wie IBM am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Nettogewinn fiel aufgrund hoher Kosten beim Konzernumbau um 66 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar.

Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an, die Aktie gab nachbörslich zunächst um mehr als sieben Prozent nach. Beim Gewinn übertraf IBM zwar die Markterwartungen, allerdings war an der Wall Street mit deutlich höheren Umsätzen gerechnet worden. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aktienkurs um 16 Prozent gefallen.

IBMs lukratives Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet wuchs zuletzt deutlich langsamer als noch im Vorquartal, wie aus dem IBM-Geschäftsbericht hervorgeht. Die Umsätze nahmen hier gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar zu. Wegen der Schwächen im traditionellen Hardware-Kerngeschäft etwa mit Servern und Großrechnern ist der konzernweite Umsatz insgesamt ohnehin schon lange auf Talfahrt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr gingen die Umsätze um fünf Prozent auf 73,6 Milliarden Dollar zurück. Der Gewinn sank um 42 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. IBM will sein Geschäft mit IT-Infrastruktur abspalten und eigenständig an die Börse bringen. Der Fokus liegt künftig auf den Cloud-Diensten und Geschäftsfeldern wie Datenanalyse und künstlicher Intelligenz, die mehr Wachstum bringen sollen.

IBM ist es nicht gelungen, sich in den letzten Jahren wachstumsstärker aufzustellen, was Anleger wohl nun nicht mehr länger hinnehmen wollen. Dazu kommt, dass sich IBM auf eine Spaltung in zwei börsennotierte Unternehmen vorbereitet. Bei der Infrastruktur-Sparte, die gerade separiert wird, kommt es zu Stellenstreichungen in Europa. Rund 10.000 Jobs sollen entfallen, in Deutschland spricht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi von rund 1000 Stellen. Stellenstreichungen, um damit generelle Schwächen zu kompensieren, kommen bei Anlegern nicht gut an.

Das schlägt nun voll auf den Aktienkurs des Unternehmens durch. Seit Donnerstagabend kennt der Kurs eines IBM-Wertpapiers nur eine Richtung: abwärts. Im Laufe des Freitagvormittags verlor eine Aktie rund 7,28 Prozent. Am Donnerstag notierte eine IBM-Aktie noch mit 107,90 Euro. Nunmehr ist ihr Wert auf 100,05 Euro gefallen. (mit Material der dpa) / (olb)