Geodaten: Esri stellt ArcGIS-Plattform für Entwickler vor

Der Anbieter von Geoinformationssoftware führt Standortfunktionen für Entwickler von Apps, Produkten und Geschäftssystemen als Platform as a Service ein.

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(Bild: JoaoCachapa/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Silke Hahn

Esri, ein auf Geoinformationssysteme (GIS) spezialisiertes Softwareunternehmen, hat eine ArcGIS-Plattform für Entwickler angekündigt. Der neue Dienst bietet räumlich-geografische Daten als Platform as a Service (PaaS) für Entwickler von Anwendungen, Geschäftssystemen und Produkten, die Standortfunktionen und Karten für ihre Software benötigen.

Entwickler sollen über die APIs und Web-Frameworks ihrer Wahl mit der ArcGIS Platform direkt auf die Location Services und Kartierungen von Esri zugreifen können. Neu ist unter anderem die JavaScript-Implementierung der ArcGIS-API.

Esris Dienst soll die Entwicklung von Apps ermöglichen, die zum Beispiel Geschäftsdaten mit Geospatial Intelligence in Echtzeit verbinden. Hinter der neuen Plattform steht eine Zusammenarbeit von Esri mit Salesforce, wie aus der Pressemeldung hervorgeht. Bei einem virtuellen Event, in dessen Rahmen die GIS-Spezialisten ihre neue PaaS-Technologie vorstellten, waren auch das deutsche IT-Unternehmen SAP (durch Mitarbeiter des Bereichs Plattformtechnologie) und Airspace Link vertreten, ein Anbieter Cloud-basierter Drohnendienste. Esris demografische und geografische Dienste kommen bei Airspace Link offenbar bereits zum Einsatz, laut CEO Michael Healander zum "sicheren, gesetzeskonformen Drohnenbetrieb".

Esri wurde 1969 in Kalifornien gegründet und konzentriert sich auf Geoinformationssysteme (GIS) mit dazugehöriger, teils proprietärer Software. Das Unternehmen bietet vor allem Standortdienste und Kartierungen, zum Beispiel in Form von Dashboards. Software von Esri kommt in rund 350.000 Organisationen weltweit und vorrangig auch an Universitäten, in staatlichen Behörden und Non-Profit-Organisationen zum Einsatz. Der breiteren Öffentlichkeit ist es seit 2020 unter anderem durch das COVID-19 Dashboard der Johns Hopkins University bekannt, das auf Esris GIS beruht.

Im Statistik-Bereich ist Esri insbesondere Entwicklern der Programmiersprache R schon länger ein Begriff. Studierende, zum Beispiel auch der Geowissenschaften oder Archäologie, können als Alternative das freie Open-Source-Projekt QGIS einsetzen, wenn ihre Fachbereiche nicht über ArcGIS-Lizenzen verfügen. Als Entwicklerin oder Entwickler gilt zu bedenken, dass mit ArcGIS erstellte Daten meist auf kostenpflichtige ArcGIS-Komponenten aufsetzen und sich aufgrund von firmenseitig proprietärer Software nicht ohne Weiteres exportieren und in Open-Source-Kontexte überführen lassen.

Mehr Informationen zum aktuellen Launch lassen sich der Pressemeldung von Esri entnehmen. Interessierte Entwickler können sich auf der Website der ArcGIS Platform genauer informieren.

(sih)