Online-Storage-Dienstleister Backblaze veröffentlicht Festplatten-Ausfallraten

Backblaze gibt einen neuen Jahresbericht zu Festplatten-Ausfallraten heraus. Die geringste jährliche Ausfallrate in 2020 kann ein Seagate-Modell vorweisen.

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(Bild: Aleksandr Grechanyuk / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Backup-Spezialist Backblaze veröffentlicht regelmäßig Quartals- und Jahresberichte, die Aufschluss über die jährlichen Ausfallquoten der verwendeten Festplatten geben. In den nun veröffentlichten Jahresbericht für 2020 fließen die Daten von 162.299 Festplatten ein, die sich aktuell in Betrieb befinden. Die kombinierte jährliche Ausfallquote aller Festplatten-Modelle halbierte sich von 1,89 Prozent im Jahr 2019 auf 0,93 Prozent 2020.

Die geringste jährliche Ausfallquote (Annualized Failure Rate, kurz AFR) unter den Festplatten kann laut Backblaze ein 6-TByte-Modell mit der Bezeichnung ST6000DX000 von Seagate vorweisen. Nur 0,23 Prozent der Platten versagten durchschnittlich im vorigen Jahr den Dienst. Das Seagate-Modell ist zugleich die HDD mit dem höchsten durchschnittlichen Alter aus den Festplatten, die Eingang in die Statistik gefunden haben.

Dicht dahinter rangieren die beiden 4-TByte-Modelle des früheren Herstellers HGST mit den Bezeichnungen HMS5C4040ALE640 und HMS5C4040BLE640 mit jeweils 0,27 Prozent AFR. Auch gut abgeschnitten hat das 8-TByte-Modell HUH728080ALE600 mit 0,29 Prozent AFR und das 12-TByte-Modell HUH721212ALE600 mit 0,31 Prozent AFR. Beide stammen ebenfalls vom Hersteller HGST, den Western Digital 2011 aufgekauft und seitdem den Namen eingestampft hat.

Backblaze Festplatten-Statistik (4 Bilder)

Die Tabelle "Backblaze Hard Drive Failure Rates for 2020" gibt einen Überblick über die jährlichen Ausfallraten (AFR) der Festplatten-Modelle.
(Bild: Backblaze)

Bei Festplatten-Modellen, die noch keine kombinierte Laufzeit von 250.000 Tagen aufweisen, seien Schlussfolgerungen aus den jährlichen Ausfallquoten nicht angebracht, erklärt Backblaze in einem Blogbeitrag. Auch wenn nur wenige Exemplare einer Modellreihe im Einsatz sind, sei der AFR-Wert mit Vorsicht zu genießen. Weil sich der Betriebsmodus stark unterscheidet, halten Boot-Festplatten keinen Einzug in die Erhebung, sondern nur Geräte, auf denen die Daten der Kunden gespeichert sind. HDDs-Modelle, die mit weniger als 60 Exemplaren im aktiven Einsatz sind, finden ebenfalls keine Berücksichtigung. Obwohl es sich bei der Veröffentlichung um kein klassisches Langzeittestszenario handelt, sind die Werte eventuell interessant für Leute, die sich eine Festplatte für das heimische NAS zulegen wollen.

In dem Blogbeitrag finden Interessierte mehr Informationen, unter anderem zur verwendeten Methodologie und Hinweise zur Interpretation der Daten. Backblaze stellt im Downloadbereich der Website ebenfalls die Rohdaten zur Verfügung. (ndi)