US-Luftfahrtbehörde verzögert Testflug des SpaceX-Starship SN9

SpaceX soll beim letzten Testflug gegen Lizenzbedingungen verstoßen haben. Daher durfte das Spaceship SN9 nicht starten. Elon Musk ist sauer.

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Zeichnung eines Starships

Zeichnung eines Starships

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Der ursprünglich für vergangene Woche geplante Testflug des SpaceX-Starships SN9 ist verschoben worden. Die US-Luftfahrtbehörde hat den Start aus Sicherheitsgründen untersagt. SpaceX plant den nächsten Startversuch des Starships mit der Seriennummer SN9 für den heutigen Montag.

Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hatte den SN9-Testflug für den 28. Januar geplant. Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat den Start allerdings nicht genehmigt. Die Behörde begründet das öffentlich nicht. Sie arbeite mit SpaceX noch an Sicherheitsproblemen, bevor sie den nächsten Testflug genehmige, berichtet SpaceNews-Journalist Jeff Foust.

Das Spaceship SN9 soll einen ähnlichen Testflug vollziehen wie das Vorgängermodell SN8, aber lediglich 10 statt 12,5 Kilometer hochfliegen, bevor es zur sicheren Landung auf die Erde zurückkehrt. Das Spaceship SN8 war im Dezember erfolgreich geflogen und hatte einige für die Landung wichtige Manöver durchgeführt. Allerdings zerbarst SpaceX' Starship SN8 bei der Landung. Trotzdem erachtet SpaceX den SN8-Testflug als Erfolg.

Die FAA beaufsichtigt die Sicherheit im Flugverkehr und lizenziert private Raketenstarts. Kürzlich hat die FAA nach Angaben The Verges eine Untersuchung des SN8-Testfluges eingeleitet. Dabei soll sich zeigen, ob und wenn ja gegen welche FAA-Auflagen SpaceX verstoßen hat.

Elon Musk reagierte verärgert auf die behördliche Untersuchung. Als Antwort auf die Absage des SN9-Testfluges erklärte er bei Twitter: "Im Gegensatz zu ihrer Flugzeugsparte, die in Ordnung ist, hat die FAA-Raumfahrtabteilung eine grundlegend defekte Regulierungsstruktur. Ihre Regeln sind für eine Handvoll Einwegraketenstarts pro Jahr einiger staatlichen Einrichtungen vorgesehen. Mit diesen Regeln wird die Menschheit niemals den Mars erreichen."

Schon in der Frühzeit SpaceX' hatte sich Gründer Elon Musk massiv mit Mitarbeitern der US-Flugsicherheitsbehörde FAA angelegt. Wenige Stunden vor dem SN8-Testflug im Dezember erklärte Musk in einem Interview: "Das Beste, was die Regierung tun kann, ist, einfach aus dem Weg zu gehen."

Im September 2019 hat SpaceX hat den ersten Prototypen des stählernen Sternenschiffs gezeigt. Musk kündigte damals ein Raumschiff an, das kurzfristig wiederverwendbar sein und bis zu dreimal täglich oder 1.000 Mal pro Jahr fliegen können werde. Eines dieser Raumschiffe soll 150 Tonnen Fracht ins All oder 50 Tonnen Fracht zur Erde bringen können.

Der Multimilliardär bezeichnet sein Starship als "schnellsten Weg zu einer selbsterhaltenden Stadt auf dem Mars". Er hält sogar Reisen zu anderen Planeten damit für möglich. Der Start des Spaceship SN9 zum nächsten Testflug dieser Raumschiffe ist nach Angaben SpaceX' frühestens für den heutigen 1. Februar vorgesehen.

(fds)