5G beim iPhone 12: Apple löst Dual-SIM-Problem

Aktuell lassen sich mehrere Anschlüsse nicht nutzen, wenn man den neuen Mobilfunkstandard einsetzen will. Mit iOS 14.5 wird das endlich anders.

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5G-Antenne in Köln

5G-Antenne, hier in Köln.

(Bild: dpa, Henning Koepke/Telefonica/dpa)

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Apples aktuell bei iPhone 12 mini, 12, 12 Pro und 12 Pro Max integrierte Sperre für den Dual-SIM-Betrieb mit 5G wird in einigen Wochen offenbar aufgehoben. Der Hersteller plant, mit iOS 14.5, das spätestens im April erscheinen dürfte, erstmals auch den neuen Mobilfunkstandard mit mehreren Rufnummern zu unterstützen. In allen vier aktuellen iPhones steckt ein physischer Nano-SIM-Karten-Slot plus die Möglichkeit, eine digitale SIM-Karte, die eSIM, einzusetzen. Dies ist aktuell allerdings nur dann möglich, wenn einzig LTE oder 3G verwendet werden – ist 5G aktiv, entfällt die Unterstützung mehrerer SIMs automatisch.

Apple hatte dies zum Erscheinen der neuen Modelle so auch bestätigt; ein US-Netzbetreiber kommunizierte daraufhin, dass das Problem noch 2020 mittels Software-Update behoben werde. Ganz so schnell klappte dies dann allerdings nicht – die Nutzer werden sich nun noch bis zum Frühling gedulden müssen. Laut dem Apple-Journalisten Rene Ritchie, dem die Betaversion von iOS 14.5 bereits vorliegt, wird es eine "globale Dual-SIM-Unterstützung für 5G" geben. Apple beschränkt die Technik also offenbar lobenswerterweise nicht auf bestimmte Märkte.

In der Praxis bedeutet dies, dass man dann beispielsweise einen 5G-Prepaid-Tarif nutzen könnte, um die Technik zunächst einmal auszuprobieren, parallel dazu aber auch seinen regulären LTE-Anschluss weiterverwendet – mit der jeweiligen Rufnummer. Aktuell ist man dagegen gezwungen, nur auf 5G zu setzen, was aufgrund des oft höheren Preises nicht für alle Nutzer attraktiv ist.

Ganz neu sind Dual-SIM-Sperren für 5G in Mobiltelefonen nicht. So gibt es ähnliche Probleme auch bei Android-Geräten wie Googles Pixel 5 und 4a 5G. Offenbar stellt sich die Implementierung des Dual-SIM-Betriebs mit 5G schwerer dar als von den Anbietern gedacht; dennoch stimmt es hoffnungsfroh, dass Software-Updates offenbar ausreichen, die Funktion nachzureichen. Ob die Dual-SIM-Betrieb tatsächlich so vollständig implementiert ist, wie man dies von LTE kennt, lässt sich allerdings noch nicht sagen. So macht 5G etwa auch noch beim Roaming Schwierigkeiten, das von einzelnen Netzbetreibern noch nicht oder nur eingeschränkt umgesetzt wurde.

Mit 5G werden ansonsten neue Funktionen möglich, die es über LTE bislang nicht gab – so kann man darüber nun erstmals auch Over-the-Air-iOS-Updates durchführen. Diese sind bei Apple bislang auf WLAN beschränkt. Natürlich benötigt man zur Nutzung ein ausreichend großes Datenpaket, manche iOS-Updates sind mehr als ein Gigabyte schwer. (bsc)