Elastic aktualisiert Lizenz, schließt Cloud-Provider aus

Elastic hat die zweite Version seiner hauseigenen Lizenz veröffentlicht. Sie unterbindet eine Cloud-Nutzung durch Provider wie Amazons AWS explizit.

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Elastic veröffentlicht Version 2 seiner hauseigenen Lizenz

(Bild: deepadesigns / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Künftig stehen Elasticsearch und Kibana unter der neuen Version 2.0 der Elastic-Lizenz. Sie soll sicherstellen, dass Nutzer des ELK-Stacks einfach verstehen können, wofür sie die Software verwenden dürfen. Den Schritt hatten die Entwickler bereits beim viel diskutierten Wechsel des Quellcodes von der Apache-2.0-Lizenz zur SSPL angekündigt.

Während erstere den Anwendern viele Freiheiten beim ELK-Einsatz einräumte, handelt es sich bei letzterer um eine deutlich restriktivere Lizenz. Sie sehen Organisationen wie die OSI nicht als Open-Source-Software an, allerdings unterstreicht Elastic, dass sie dies auch nie behauptet hätten. Ferner bestehen die Entwickler weiterhin darauf, dass sich für fast alle Nutzer nichts ändern würde.

Jedoch gibt es eine Gruppe, für die sich explizit etwas ändert: Cloud-Provider – und hier insbesondere Amazon. Den Konzern macht Elastic für den Lizenzwechsel verantwortlich, denn das Gebaren von AWS hätte den Entwicklern keine Wahl gelassen. Und so schließt die neue Elastic-Lizenz auch eindeutig aus, dass solche Software Dritten als verwalteter Dienst angeboten werden dürfe.

Der Streit zwischen Amazon und Elastic geht bereits mehrere Jahre zurück und wird auch vor Gericht ausgefochten. AWS bietet seine eigene Elasticsearch-Distribution an, die nicht als Fork starten sollte, nun aber nach dem Lizenzwechsel ihren eigenen Weg gehen soll. Elastic wirft Amazon unter anderem Markenrechtsverletzungen und eine mangelnde Zusammenarbeit vor.

Unter der Führung von Logz.io und in Kooperation mit noch unbekannten Community-Nutzern soll ein weiterer Fork erscheinen. In dessen Ankündigung kam Elastic selbst ebenfalls schlecht weg: Die Entwickler hätten den Open-Source-Zweig der Software faktisch schon zuvor eingestellt, Innovationen hätte es ausschließlich im kommerziellen Bereich gegeben.

Außerdem sei die Darstellung, dass das kleine Elastic ein Opfer des AWS-Giganten sei, schlicht falsch: Das milliardenschwere Unternehmen würde schlicht nach weiteren Wachstumsoptionen suchen, wofür es Amazon als Konkurrenten ausschalten müsse. Ab Version 7.11 werden sich die Elasticsearch-Updates nun also sicher nicht mehr bei AWS & Co. wiederfinden – in welche Richtung sich die Forks entwickeln und wie viele am Ende existieren werden, ist noch offen.

Siehe zu der Auseinandersetzung um die Elastic-Nutzung durch Amazon:

(fo)