Statt Mediengesetz? Google News Showcase startet in Australien

Google startet News Showcase in Australien. Doch nicht alle Verlage wollen dem Dienst beiwohnen. Microsoft soll mit Bing in den Startlöchern stehen.

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(Bild: Bubble_Tea Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Während die australische Regierung ein neues Mediengesetz durchbringen will, nach dem Google und Facebook für das Anzeigen von allen Nachrichten bezahlen müssen, startet Google den Nachrichtendienst News Showcase, bei dem sie mit einzelnen Medien kooperieren und diese bezahlen. Nicht alle Verlage wollen mitmachen.

"Das ist, was Monopolisten tun, sie machen ein Angebot, in Form von News Showcase, aber sie bieten keine Verhandlungen an", zitiert der Guardian einen Sprecher von Nine. Zu Nine Entertainment gehören sowohl Radio- als auch TV-Sender und Zeitungen sowie Digitalangebote. Man werde Googles Vorgehen, eigene Regeln aufzustellen, nicht unterstützen – dafür aber die Regierung, um den bestmöglichen Weg zu finden, fair für Inhalte zahlen zu müssen.

Andere Publikationen sind hingegen bei Googles Nachrichtendienst dabei: So unter anderem die Canberra Times, Illawarra Mercury, Saturday Paper und The New Daily. Google freut sich laut eines Blogbeitrags darauf, dass in der Zukunft mehr Partner dazustoßen werden. Denn laut des Suchmaschinengiganten helfe News Showcase dabei, ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell aufzubauen und die Beziehung zu den Lesern zu vertiefen. Der Dienst hält auch Daten über die Nutzer beziehungsweise die Nutzung bereit.

Für das Anzeigen von ausgewählten Artikeln zahlt Google bei News Showcase eine Gebühr. Auch Inhalte, die hinter einer Paywall stehen, sollen damit zum Teil vergütet und frei verfügbar gemacht werden. In Deutschland läuft der Dienst ebenfalls bereits.

Bei News Showcase verhandelt Google im Geheimen mit den Verlagen um die Lizenzgebühren für Inhalte. Nicht immer kommt es zu einer Einigung. Das in Australien geplante Mediengesetz sieht hingegen vor, dass Google allen Verlagen Gebühren zahlen muss, wenn sie die Inhalte in der Suche anzeigen. Gleiches gilt für Facebook, da laut der Regierung diese beiden Dienste einen so großen Einfluss haben. Andere Unternehmen können jedoch jederzeit quasi nachnominiert werden.

Google hält das Mediengesetz allerdings für nicht umsetzbar. Vor allem, weil bei den Verhandlungen um die Gebühren ein Schiedsgericht eingreifen könnte. Das führe zu einem zu hohen Risiko und wirtschaftlicher Unplanbarkeit. Deshalb droht Google damit, Nachrichteninhalte gar nicht mehr anzuzeigen oder die Suche in Australien abzustellen. Tests laufen bereits, welche Auswirkungen es hat, wenn Google einzelne Medien einfach nicht mehr anzeigt.

Unterdessen scheint Microsoft schon mit den Hufen zu scharren, um Googles Suche durch Bing abzulösen. Laut Reuters hat es ein Gespräch zwischen Microsoft-Chef Satya Nadella und dem Premierminister Scott Morrison gegeben. Dieser erklärte, Microsoft sei bereit, die eigene Präsenz mit Bing auszuweiten. Eine Microsoft-Sprecherin bestätigte lediglich, dass es ein Gespräch gegeben hat, zu den Inhalten wolle man sich nicht äußern.

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(emw)