Oberflächen und Bürogeräte reinigen in Zeiten von Corona

Sitzen Sie auch gern an einem sauberen Schreibtisch und hassen verdreckte Arbeitsmittel? Der Schmutzlevel im Büro ist derzeit kein individuelles Problem.

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(Bild: Thorsten Hübner)

Lesezeit: 10 Min.
Inhaltsverzeichnis

Nicht nur in Zeiten von Corona wünschen sich Büroarbeiter hygienische und saubere Oberflächen und Geräte. Was beim Reinigen von Schreibtischen, Tastaturen, Bildschirmen, Smartphones oder dem Abteilungsdrucker generell zu beachten ist und welche Empfehlungen Virologen und Arbeitsmediziner bezüglich Corona geben, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Die meisten Reinigungstipps gelten unabhängig von der aktuellen Pandemie. Absolute Keimfreiheit ist auch in Coronazeiten weder wünschenswert noch erreichbar. Da Viren keine selbstständig lebenden Organismen sind, sprechen Virologen von Virus-Inaktivierung. Sie empfehlen die AHA+L-Regeln, also Abstand halten, Hygiene beachten (Hände waschen), Alltagsmaske tragen und regelmäßig Lüften. Die Reinigung von Oberflächen ist nicht Teil dieser Routinen, da das Virus hauptsächlich über die Luft übertragen wird. Doch natürlich sinken die Aerosole und Tröpfchen irgendwann nach unten oder landen über die Hände von Infizierten unter anderem auf dem Schreibtisch.

Corona: IT-Geräte und Oberflächen desinfizieren

Tastatur und Maus sind prädestinierte Träger von Bakterien, Pilzen und Viren ihres Nutzers. Um die Gefahr von Schmierinfektionen über Speichel und Tröpfchen zu verringern, sollen Arbeitsmittel deshalb laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) derzeit nach Möglichkeit nur von jeweils einer Person genutzt und Headsets und Stifte gar nicht an Zweite weitergegeben werden.

Wo sich dies nicht mit zusätzlichen Geräten umsetzen lässt, sollen die Oberflächen nach persönlicher Nutzung gereinigt werden. So müssen Tischplatten, Armlehnen, Schrank- und Türgriffe ebenso sauber gehalten werden wie die Bürogeräte auf dem Tisch, der Telefonhörer oder der Kopierer im Flur.

Dafür reicht die regelmäßige Reinigung mit handelsüblichen Haushaltsreinigern und gegebenenfalls verkürzten Intervallen nach Einschätzung der Bundesanstalt aus. Eine vorsorgliche Desinfektion auch von häufig verwendeten Kontaktflächen im Büro hält das Amt nicht für notwendig. Zugleich empfiehlt es den Beschäftigten, sich regelmäßig die Hände zu waschen und sich möglichst nicht ins Gesicht zu fassen. Ein gut gemeinter Rat, doch Menschen fassen sich auch dann an Nase, Mund, Augen und Haut, wenn sie es ausdrücklich nicht sollen. Beispielsweise berührten Medizinstudenten in einer Studie ihr Gesicht durchschnittlich 23 Mal pro Stunde.

Im Zuge der Coronapandemie ist eine neue Geräteklasse für die Desinfektion von Oberflächen mit UV-Licht aufgetaucht. So findet man bei Amazon & Co. preiswerte Handleuchten und kompakte UV-Boxen, mit und in denen man seine Mobilgeräte oder Oberflächen im Büro bestrahlen soll.

Tatsächlich dient UV-C-Licht schon seit geraumer Zeit als Desinfektionsmittel etwa in Krankenhäusern. 90 Prozent des New Yorker Trinkwassers fließt zur Reinigung an großen UV-C-Lichtschwertern vorbei, auch in den Wassertanks von Campingfahrzeugen oder in Teichanlagen sind UV-C-Lampen üblich. Allerdings handelt es sich dabei um geschlossene oder besonders geschützte Systeme – was entscheidend ist, denn UV-Licht kann beim Menschen Hautkrebs auslösen und die Augen irreversibel schädigen.

In Krankenhäusern ist zudem klar festgelegt, dass die UV-Bestrahlung nur ergänzend zur mechanischen Reinigung erfolgt. Da das Licht nicht überall hingelangt, würden viele Bereiche andernfalls nicht desinfiziert. Im Artikel zu UV-C-Geräte und -Lampen zur Desinfektion beschreiben wir die Wirkungsweise von UV-Licht genauer und testen neun mobile UV-Geräte für die Reinigung von Smartphones, Schlüsseln, Masken, Tischen oder Türklinken. Nicht alle Geräte im Test halten, was ihre Anbieter versprechen.