Kuckst du: Version 6.0 des JavaScript-Frameworks Qooxdoo bringt neuen Compiler

Zwei Jahre nach der ersten Ankündigung ist Qooxdoo 6.0 erschienen. Es ersetzt den Python-basierten Generator durch einen Javascript-Compiler.

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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Das ursprünglich bei 1&1 entstandene JavaScript-Framework Qooxdoo ist in Version 6.0 erschienen. Das Release hat einen neuen Compiler und einige weitere Änderungen an Bord. Für Qooxdoo 5.x entwickelte Anwendungen sollen aber größtenteils mit dem aktuellen Release arbeiten, da ein harter Schnitt erst für Version 7 geplant ist.

Das Framework, das "Kuckst du!" ausgesprochen wird, blickt auf eine insgesamt fünfzehnjährige Geschichte zurück. Mitarbeiter von 1&1 und GMX haben es seinerzeit als Open-Source-Projekt ins Leben gerufen. Version 1.0 erschien Ende 2009, und die bisher jüngste Hauptversion 5 ist bereits sechs Jahre alt. Anfang 2019 veröffentlichte das Team seine Pläne für Qooxdoo 6.0, das laut dem damaligen Blogbeitrag weitgehend fertig entwickelt war, aber nun doch zwei Jahre bis zum Release gebraucht hat.

Die größte Neuerung ist der JavaScript-basierte Compiler, der den bisherigen Generator auf Python-Basis ersetzt. Der neue Compiler ist laut Qooxdoo-Team die erste große Erweiterung des Open-Source-Projekts, die nach der Zeit bei 1&1 das Framework ergänzt hat. Aus Kompatibilitätsgründen lassen sich Projekte vorübergehend mit dem alten Generator umsetzen. Er gilt allerdings als veraltet (deprecated) und wird nach aktuellem Planungsstand in Version 7 endgültig verschwinden.

Ein Migrationsleitfaden soll beim Umstieg auf die neue Toolchain helfen. Mit dem Tool qx können Entwicklerinnen und Entwickler ihre Anwendungen nicht nur kompilieren, sondern auch Pakete hinzufügen.

Auf qooxdoo.org findet sich ein Online-Browser mit verfügbaren Paketen.

Neu ist das GitHub-basierte Package-System, über das sich Repositories beim Versionsverwaltungsdienst durch passende Tags als Qooxdoo-Erweiterungen kennzeichnen lassen.

Zu den weiteren Neuerungen, die seit der Veröffentlichung von Version 5.0.0 in Qooxdoo einflossen sind, gehört die Test-Engine namens TestTAPper, die sich von der Kommandozeile aufrufen lässt und auf automatisierte Tests in CI/CD-Pipelines (Continuous Integration/Continuous Delivery) ausgelegt ist. Daneben bringt das aktuelle Release ein neues Theme namens Tangible mit, das von Googles Material Design inspiriert ist.

Mit TestTAPper lassen sich Testläufe automatisieren.

(Bild: Qooxdoo.org)

Das Qooxdoo-Team hat zudem die Speicherverwaltung optimiert und nutzt dafür unter anderem die Garbage-Collection-Methoden zeitgemäßer JavaScript-Engines.

Weitere Neuerungen in Qooxdoo 6 lassen sich der Ankündigung entnehmen, die das Release als durchaus stabil bezeichnet, da die Entwickler bereits seit gut sechs Jahren den aktuellen Branch für Anwendungen im produktiven Einsatz verwenden. Der Sourcecode steht unter MIT-Lizenz auf GitHub bereit.

(rme)