TeamViewer: Hohe Nachfrage beflügelt Umsatzerwartungen

TeamViewer hat nach vorläufigen Zahlen ein starkes viertes Quartal und mit 455,6 Millionen Euro einen ordentlichen Gesamtjahresumsatz hingelegt.

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(Bild: II.studio/Shutterstock.com)

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Das Softwareunternehmen TeamViewer hat ein starkes viertes Quartal mit einer Umsatzsteigerung von 13 Prozent auf 121 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr hingelegt. Auch im gesamten Geschäftsjahr sieht es mit 455,6 Millionen Euro Umsatz und einer Steigerung um 17 Prozent gegenüber 2019 recht rosig für das Unternehmen mit Sitz in Göppingen aus, wie der vorläufige Geschäftsbericht von Dienstag ausweist. Das beflügelt auch die Erwartungen für die Umsätze in den nächsten Jahren: Bis 2023 will man den nun in 2020 erzielten Rekord bei den Billings von 460,3 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro steigern.

Um 44 Prozent sind die Billings bei TeamViewer gegenüber 2019 währungsbereinigt angestiegen. Das starke vierte Quartal habe dazu beigetragen, 2020 als Rekordjahr abzuschließen, sagte TeamViewer-CFO Stefan Gaiser. Geholfen habe dabei in Q4 das Großkundensegment, das weiter kräftig angewachsen sei, wie aus dem vorläufigen Geschäftsbericht hervorgeht. TeamViewer verweist in diesem Zusammenhang auf Siemens Healthineers, die mit TeamViewer-Software aus der Ferne weltweit auf mehrere zehntausend bildgebende und labordiagnostische Geräte in Kliniken zugreifen können. Außerdem setze die Molkerei-Automatisierungsfirma TeamViewer Tensor ein, um in über 45 Ländern Agrarbetriebe per Fernwartung zu unterstützen und darüber Fehler bei landwirtschaftlichen Geräten zu beheben.

Die Anzahl der Kunden mit einem jährlichen Auftragswert von mehr als 10.000 Euro habe sich 2020 auf 1885 fast verdreifacht. Ende 2019 lag die Zahl noch bei 698. Um dies zu erreichen, hat TeamViewer nach eigenen Angaben den Vertrieb deutlich ausgebaut – für Großkunden wie auch für kleinere und mittlere Unternehmen. So seien die Billings im Enterprise-Bereich auf 53 Millionen Euro um 204 Prozent angewachsen. Die Zahl der gesamten Abonnenten haben sich dem Geschäftsbericht nach binnen Jahresfrist von 464.000 auf 584.000 erhöht. Die 2018 erfolgte Umstellung auf ein Abo-Modell (Software-as-a-Service, SaaS) spielt TeamViewer offenbar in die Karten und sorgt für sprudelnde Umsätze.

In den vergangenen Jahren habe man viel investiert und hätte stark expandiert. Das hätte sich 2020 ausgezahlt. Die Region AMERICAS hat das höchste Wachstum erzielt, die EMEA-Region blieb mit einem "ausgewogenen Wachstum" die größte der drei Regionen. Hier boomte das Großkunden-Geschäft besonders stark im vierten Quartal. Auch die APAC-Region mit den Wachstumsmärkten Japan (+102 Prozent) und Indien (+60 Prozent) haben zu dem erfolgreichen Quartal beigetragen.

Nach den vorläufigen, ungeprüften Zahlen bleiben in Q4 von 121 Millionen Euro Umsatz 38,3 Millionen Euro als operativer Gewinn übrig. Im Gesamtjahr beträgt das EBIT 164 Millionen Euro bei 455,6 Millionen Euro Umsatz.

Entsprechend zuversichtlich blickt TeamViewer auf 2021. Das Wachstum soll aufgrund der anhaltenden Digitalisierung getrieben durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie fortschreiten. Beim Billing geht TeamViewer von einem Wachstum währungsbereinigt zwischen 29 Prozent und 33 Prozent aus – also zwischen 585 Millionen Euro und 605 Millionen Euro.

Trotz der guten Zahlen ließ der Aktienkurs am Dienstagmorgen um 2,68 Prozent nach. Ein Wertpapier ist nun 44,65 Euro wert.

(olb)