Mac-Rechner mit ARM-Prozessoren: Hälfte der populärsten macOS-Apps bereits nativ

Eine Untersuchung von 100 beliebten Mac-Anwendungen zeigt, dass viele Entwickler sich gesputet haben. Der Rest läuft über Apples Intel-Übersetzungsmaschine.

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Apple M1

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Seit Mitte November sind die ersten Macs mit ARM-Chip auf dem Markt – also knapp drei Monate. In der Zwischenzeit sind zahlreiche Anwendungen in für das Apple Silicon nativer Form erschienen. Eine Analyse von 100 populären Apps zeigt nun, dass die Hälfte davon bereits für die M1-Maschinen angepasst ist. Der Rest läuft zumeist im Rahmen von Apples Übersetzungsroutine Rosetta 2, die die Nutzung von Intel-Code auch auf den ARM-Macs erlaubt.

Wie AppleInsider in einer Untersuchung darlegt, geht die Anpassung laufend weiter – entweder bereits final oder in Beta-Form. Das beginnt bei Produktivitätswerkzeugen wie Word, geht über Foto- und Grafikbearbeitungsprogramme wie die von Affinity und endet noch lange nicht bei Utilities wie dem Passwortmanager 1Password (letzterer ist in Betaform für M1-Maschinen optimiert).

Manche systemnahe Werkzeuge brauchen noch eine Weile, doch die meisten funktionieren zumindest über Rosetta 2. Apps, die Frameworks wie Electron verwenden, machen teilweise noch Probleme; hier müssen Entwickler zunächst das SDK auf den aktuellen Stand bringen. Dann geht es aber – etwa die Beta von Slack für M1-Maschinen. Bei den Browsern sind sowohl Chrome als auch Firefox längst Apple-Silicon-nativ, nur Vivaldi braucht – obwohl auf Chrome basierend – noch ein Upgrade. Wichtige Apps für Automatisierungsfreunde, darunter Keyboard Maestro und Hazel, hatten bereits vom Start weg M1-Unterstützung.

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Alles in allem läuft der Umzug vergleichsweise einfach und für Nutzer wenig störend. Problematisch sind vor allem große Legacy-Pakete, die auf viel eigenen Code samt interner SDKs setzen – wie die Programme von Adobe oder von Microsoft. So sind von letzterem etwa Teams und Skype noch immer nicht nativ. Adobe bastelt an Photoshop und Co., hat in seinen Betas aber beileibe nicht alle Funktionen freigeschaltet. Besonders diese Software-"Monster" neigen zudem dazu, von den Geschwindigkeitsgewinnen von Apple SIlicon nur wenig zu profitieren.

So merkten Nutzer von Office an, dass große Tabellen in Excel oder lange Texte in Word auf Intel-Macs performanter sind – ob das wirklich stimmt, müssen Benchmarks zeigen. Apple stellt seinen Entwicklern zahlreiche Werkzeuge zum schnellen Umzug bereit. Setzen diese schon jetzt vor allem auf Xcode und seine Anhängsel, ist die Umsetzung sehr einfach. Je mehr eigene (oder exotische) Entwicklerwerkzeuge verwendet werden, desto schwerer ist auch der ARM-Switch.

Zahlreiche Infos, Tricks und Kniffe zu den M1-Macs lesen Sie im aktuellem Mac & i Heft 1/2021, das bereits im Handel ist. (bsc)