Das Netzwerk virtueller Maschinen unter Linux individuell anpassen

Unter Linux richten Gnome Boxes oder Virt-Manager schnell und komfortabel ­virtuelle ­Maschinen (VMs) ein. Die Netzwerkkonfiguration ­erfordert etwas Tüftelei.

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Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni
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Dank QEMU und KVM in heutigen Distributionen sind virtuelle Maschinen (VMs) mit Linux in Nullkommanichts am Start. Dabei helfen entweder Gnome Boxen oder Virt-Manager als Oberfläche auf dem Wirt beim Konfigurieren und Bedienen. Beide bringen eine Minimalausstattung für die "Vernetzung" der VMs mit. Die genügt zumindest, um das virtuelle Betriebssystem mit dem Internet zu verbinden, wenn denn der Wirt selbst angeschlossen ist.

Sie bedienen sich dazu eines einfachen Tricks: Der Wirt dient quasi als Router. Er gibt den Netzwerkverkehr der VMs als seinen eigenen aus und verteilt eingehende Antworten wieder an die VMs – man spricht dann auch von Network Address Translation (NAT). Aus Sicht des Netzwerks verstecken sich die VMs hinter dem Wirt; sie nutzen IP-Adressen aus einem anderen Bereich als der Wirt. Dadurch sind solche VMs für das übrige Netzwerk auch nicht erreichbar. Die Art der Konfiguration eignet sich also nicht, um Dienste aus einer VM heraus im lokalen Netzwerk anzubieten, etwa Nextcloud dort laufen zu lassen.

Alternativ kann ein Wirt auch die Netzwerkschnittstelle einer VM zusätzlich zu seiner eigenen in das lokale Netz verlegen. Die VM sieht aus Sicht des Netzwerks dann aus wie ein weiteres System, das eben neben dem Wirt dort angeschlossen ist.