United Airlines bestellt senkrecht startende E-Flugzeuge
Zwei US-Fluglinien bestellen 200 elektrische Flugzeuge bei einem Startup. Sie sollen senkrecht starten und Passagiere bis 100 Kilometer zum Flughafen bringen.
Rendering eines Archer eVTOL-Flugzeug
(Bild: Archer)
Elektrische Flugtaxis könnten schon bald ein Milliardengeschäft sein. Die US-Fluggesellschaften United Airlines und Mesa Airlines bestellen gemeinsam beim Startup Archer Aviation 200 senkrecht startende und landende Flugzeuge (VTOL).
Videos by heise
Das hat United am Mittwoch bekanntgegeben. Archer möchte solche elektrischen Luftfahrzeuge noch dieses Jahr vorstellen und ab 2023 bauen, um ab 2024 Passagiere befördern zu können. Eine der ersten Märkte soll die Region Los Angeles werden. Kommt das Geschäft zustande, beläuft sich der Kaufpreis auf eine Milliarde US-Dollar.
Mesa Airlines ist eine US-amerikanischen Regionalfluggesellschaft aus Arizona. Mesa fliegt unter anderem unter der Marke United Express für United Airlines. United möchte die neuen eVTOL-Flugzeuge nicht selbst betreiben, sondern das Partnergesellschaften wie Mesa überlassen. Ziel ist, die CO2-Bilanz der Anreise vom und zum Flughafen zu halbieren.
Flugtaxis heben bislang nicht ab
Flugtaxis waren vor einigen Jahren großes Thema. Autos gehen in die Luft gegen den Verkehrskollaps, hieß es 2017. Entsprechende Pläne waren allerdings bislang wenig erfolgreich. Transportdienstleister Uber stellte 2017 seine eigenen Pläne für fliegende Taxis vor. Ende 2020 folgte der Rückzug und Uber beteiligt sich nicht weiter am Flugtaxi-Projekt. Der Verlust sei zu groß geworden, begründete Uber.
Die eingeschränkte Reichweite elektrischer Flugzeuge ist eine der Hürden. Auch Archers für 2024 geplantes eVTOL-Flugzeug ist auf 100 Kilometer begrenzt, soll aber eine Höchstgeschwindigkeit von 240 Kilometern pro Stunde erreichen. Damit könnten Passagiere aus Ballungszentren oder von Parkhäusern zu Flughäfen außerhalb der Stadt transportiert werden.
Etliche HĂĽrden und Bedingungen
Archers erste eVTOL-Flugzeuge erfordern einen Piloten, was weniger Platz für Passagiere lässt. Archer plant allerdings, mit verbesserter Software eines Tages autonome eVTOL-Flugzeuge anzubieten. Damit würden die Kosten für den Piloten eingespart und Platz für einen weiteren Passagier geschaffen.
Weitere Hürden der Lufttaxis sind die für die eVTOL-Flugzeuge erforderlichen Zulassungen der Luftfahrtbehörden sowie die Luftverkehrskontrolle. Letztere ist nicht vorbereitet auf viele kleine Flugzeuge, die um einen Flughafen herum pendeln. Gernau in diesem Bereich möchte United Archer unter die Arme greifen.
Der Kaufvertrag für der eVTOL-Flugzeuge ist nicht bindend und von etlichen Faktoren wie Zulassung, Spezifikationen, Lieferzeiten und Gewährleistung abhängig. Kein Wunder, zumal diese Lufttaxis bislang nicht existieren.
(fds)