Cyberkriminelle haben immer mehr Interesse am Valentinstag

Die Sicherheitsexperten des Softwareunternehmens Check Point stellen im Vorfeld des Valentinstags eine deutliche Zunahme bei Phishing-Kampagnen fest.

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Der Schein trügt: Website einer Phishing-Domain zum Valentinstag.

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dorothee Wiegand

Zum Valentinstag macht man der oder dem Liebsten gern Geschenke. Insbesondere Schokolade und Schmuck stehen hoch im Kurs. Cyberkriminelle nutzen dies aus, indem sie im Januar und der ersten Februarhälfte verstärkt auf die Jagd nach Phishing-Opfern gehen, so die Sicherheitsforscher von Check Point. Das israelische Softwareunternehmen entwickelt Sicherheitssoftware, darunter Firewalls und VPN-Lösungen.

Um Bedrohungen festzustellen, erheben die Sicherheitsexperten regelmäßig Daten über Internet-Domains und aktuell kursierende Phishing-Mails. So registrierten sie in den vergangenen zwei Jahren einen deutlichen Anstieg der Aktivitäten von Cyberkriminellen mit Bezug zum Valentinstag. 2019 wurden demzufolge im Januar rund 19.000 Domains mit Valentinsthemen neu angemeldet. 2020 lag diese Zahl schon über 20.000 – ein Anstieg um 6 Prozent. In diesem Jahr registrierten die Forscher im Januar mehr als 25.000 neue Domains mit Bezug zum Tag der Liebe; das bedeutet eine Steigerung von 29 Prozent. Von 23.000 untersuchten Domains seien 523 kriminell oder jedenfalls verdächtig gewesen, heißt es in einem Blogbeitrag auf der Website des Softwareanbieters.

Kurz vor dem 14. Februar steigen die Neuanmeldungen von Domains rund um das Thema Valentinstag sprunghaft an.

(Bild: Check Point Software Technologies)

Auf den Websites der Hacker werden häufig Geschenkartikel wie Pralinen oder Schmuckstücke angeboten. Oft geben sich diese betrügerischen Sites als Webpräsenz bekannter Firmen aus. So wurde beispielsweise erneut eine Website für Phishingangriffe genutzt, die sich als Online-Angebot des Schmuckherstellers Pandora tarnt. Phishing-Mails, in denen extrem hohe Rabatte versprochen werden, locken die Opfer auf diese Seiten. Direkt aus der Mail heraus gelangt der Interessent über einen Link auf die Fake-Seiten und wird dort aufgefordert, ein Benutzerkonto anzulegen. Weil viele Menschen dieselben Nutzerdaten für viele unterschiedliche Accounts verwenden, gelangen die Cyberkriminellen auf diese Weise an wertvolle Daten.

Im Januar 2020 registrierten die Experten von Check Point pro Woche mehr als 400 verschiedene Phishing-Mails im Zusammenhang mit dem Valentinstag. Dass aufgrund des Lockdowns derzeit deutlich mehr online gekauft wird und auch Menschen im Internet shoppen, die damit bisher erst wenig Erfahrung gemacht haben, spielt den Kriminellen in die Hände.

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Auch vor anderen Feiertagen, etwa Halloween oder Weihnachten, verzeichnen die Sicherheitsforscher einen Anstieg bei Phishing-Angriffen. Sie raten dazu, nicht auf Links in Mails zu klicken, sondern nach Online-Shops und Geschenkeanbietern lieber zu googeln. Bei allzu verlockenden Sonderangeboten, beispielsweise einem Rabatt von 80 Prozent, sollte man immer misstrauisch werden. Auch bei Mails von unbekannten Absendern ist generell Vorsicht geboten. Wird in solchen Mails der Besuch einer Website empfohlen, so achtet man am besten ganz genau auf die Schreibweise des Domainnamens, denn gefakte Websites bekannter Marken enthalten oft einen unauffälligen „Tippfehler“, so die Ratschläge im Blogbeitrag von Check Point.

(dwi)