Toshiba liebäugelt mit Siemens

Präsident Tadashi Okamura hätte nach einem Bericht des Handelsblatts nichts gegen eine Fusion der Handy-Sparten.

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Toshiba-Präsident Tadashi Okamura bietet Siemens eine Fusion an. Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, wäre ein "Zusammenlegen der Handy-Sparte mit Siemens möglich". Allerdings gebe es darüber noch keine konkreten Gespräche. Priorität habe laut Okamura das Engagement auf dem japanischen Markt, wo UMTS bereits Realität sei. Fast seit einem Jahr kooperiert Toshiba bereits mit Siemens bei der kostspieligen Entwicklung von UMTS-Handys. Daraus könne sich eine "tiefere Partnerschaft" ergeben.

Aber auch den boomenden chinesischen Mobilfunk-Markt will Toshiba nicht außer Acht lassen. Dort will der Elektronikkonzern mit der Produktion von Handys beginnen, könnte dabei aber mit Siemens in Konkurrenz geraten. Siemens ist auf dem chinesischen Markt bereits stark engagiert. Außerdem sei Toshiba durch die Fusion der Handy-Sparten der japanischen Marktführer NEC und Matsushita zusätzlich in Zugzwang geraten, berichtet das Handelsblatt.

Über eine Zusammenarbeit in dem verlustreichen Geschäft mit Speicherchips verhandelt Toshiba bereits seit August mit Samsung und der Siemens-Tochter Infineon. Dass es noch mit keinem Unternehmen zu einer Einigung gekommen sei, liege an den schwierigen Verhandlungen über die Kostenbeteiligung beim Umbau des DRAM-Geschäfts, so Okamura gegenüber dem Handelsblatt. Weitere starke Konkurrenz entsteht Toshiba außerdem noch durch die Fusion von Hewlett-Packard mit Compaq auf dem Computermarkt. Toshiba musste im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2001/2002 einen Verlust von einer Milliarde US-Dollar verkraften. (anw)