Safari bekommt WebM-Support – nach über zehn Jahren

Apple unterstützt nach WebP nun auch das Videoformat WebM in seinem Browser. Der Konzern hatte die Google-Technik lange abgelehnt.

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Safari von Apple

Safari gibt's auf den wichtigen Apple-Plattformen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
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Als letzter großer Browserhersteller hat Apple sich entschlossen, das von Google vorangetriebene Videoformat WebM zu unterstützen. Nachdem das Bildformat WebP des Konzerns bereits im vergangenen Jahr im Rahmen von Safari 14 eingeführt worden war, folgt nun auch noch der dazugehörige quelloffene und lizenzfreie Filmcodec. Allerdings nicht von heute auf morgen: Stattdessen beginnt Apple mit einer Betaversion seines Browsers, um die Funktion zunächst zu testen.

Wie Nutzer der jüngsten Vorabversion von macOS 11 alias Big Sur mitteilen, funktioniert WebM dort bereits. Los geht es mit macOS 11.3 Beta 2, schreibt das IT-Blog The 8-Bit. Die für Apple wichtigere Plattform, iOS (beziehungsweise iPadOS), unterstützt das Videoformat hingegen auch in Betaversionen von Version 14.5 bislang noch nicht – es ist aber davon auszugehen, dass dies auch noch passiert, wobei es etwas dauern könnte. Sobald WebM hier unterstützt wird, wäre es Teil auch aller anderen Browser auf iPhone und iPad, da Apple hier stets die Engine stellt, die auch in Chrome oder Firefox "spielt".

Laut Prüfseite von webmproject.org kennt die jüngste Safari-Beta den "canPlayType" und kann damit WebM "wahrscheinlich" unterstützen, was sich dann auch an einem Demovideo beweisen lässt. Apple hielt lange nichts von WebM und wollte lieber beim lizenzpflichtigen H.264 (später H.265/HEVC) bleiben. Steve Jobs höchst persönlich nannte die Technik vor seinem Tod "nicht bereit für die Primetime" sowie ein "Durcheinander". Nach einem Jahrzehnt scheinen dies seine Kollegen nun nicht mehr so zu sehen, die im Sommer 2020 auch schon WebP eingeführt hatten.

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WebM entstand einst beim Technologielieferanten On2 Technologies, den Google 2010 übernommen hatte. Der Codec ist ein Container für die Formate VP8, VP9 und AV1, die allesamt lizenzgebührenfrei sind. Audio wird über Vorbis beziehungsweise Opus abgewickelt. Android-Geräte beherrschen WebM seit Jahren, eingeführt wurde es bereits 2010 mit Gingerbread. Vor nicht ganz sechs Jahren kündigte Microsoft dann Unterstützung für den hauseigenen Edge-Browser an. Auf dem Mac konnte man WebM-Videos bereits mit alternativen Browsern wie Google Chrome oder Firefox betrachten.

(bsc)