Konten im Griff behalten – Homebanking-Anwendungen für den PC

Ob Dauerauftrag oder private Monatsbilanz: Gute Homebanking-Anwendungen helfen mit wenigen Klicks und schnellem Überblick bei der Finanzverwaltung.

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(Bild: Steve Buissinne, PIxabay)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Markus Montz

Banken und Sparkassen bieten mit ihren Webzugängen und Smartphone-Apps hauseigene Werkzeuge, um Konten zu verwalten. Die stoßen allerdings oft an Grenzen, sobald Kunden mehr wollen, als gelegentlich Überweisungen zu erledigen oder die Umsätze zu prüfen.

Homebanking-Anwendungen für den heimischen Rechner helfen dabei, mehrere Zugänge bei verschiedenen Banken mit allen Spar-, Wertpapier- und Kreditkartenkonten an einem Ort zu bündeln. Doch selbst mit nur einem Konto erlauben sie, die Geldbewegungen einer tieferen Analyse zu unterziehen und gezielte Finanzplanung zu betreiben. Auch für die Steuererklärung können die Programme mit klugen Filtereinstellungen und Vorsortierungen hilfreich sein und nicht zuletzt Selbstständigen und Kleinunternehmern die Arbeit erleichtern.

Auswertungen, ob grafisch wie hier bei ALF-BanCo oder tabellarisch, helfen bei der Identifikation von Liquiditätsspielräumen oder Kostentreibern.

Gegenüber Multibanking-Apps auf dem Smartphone haben Homebanking-Anwendungen auf dem Laptop oder PC dabei einen unschlagbaren Vorteil: Auch umfangreiche Auswertungen in Form von Tabellen und Grafiken stellen sie übersichtlich auf einem Monitor dar. Außerdem sind sie in den meisten Fällen datenschutzfreundlicher. Tracking gibt es nicht, Google & Co. bleiben außen vor und der Datenverkehr läuft normalerweise nicht über zwischengeschaltete Server von Dritten. Dafür sorgen die FinTS-Schnittstellen, die viele deutsche Kreditinstitute ihren Onlinekunden als freiwillige Leistung anbieten.

Homebanking-Anwendungen beherrschen nicht nur die üblichen Bankgeschäfte von Überweisung bis Dauerauftrag oder eine übersichtliche Umsatzanzeige. Zu ihren großen Stärken gehören ihre Auswertungstools. Mit wenigen Klicks zeigen sie, woher Geld kam und wohin es geflossen ist. Mit den Ergebnissen lassen sich beispielsweise gezielte Budgets für einzelne Lebensbereiche erstellen, auch für zukünftige Monate.

Außerdem kann man dem Programm absehbare regelmäßige Einnahmen (wie Gehalt) und Ausgaben (wie Stromkostenabschläge) vorgeben. Auch einmalige Ausgaben wie ein geplanter Fahrradkauf sind häufig möglich. Damit projiziert das Programm dann im Idealfal die Finanzen möglichst genau in die Zukunft. So erkennt man Lücken und Spielräume und bekommt eine solide Planungsgrundlage.

Automatisch liefert allerdings kein Programm die perfekte Analyse oder Prognose. Wer mit dem Einsatz liebäugelt, sollte sich klarmachen: Um differenzierte Zahlen und Grafiken zu erhalten, muss man als Nutzer daher Zeit und Fleiß investieren – je nach Menge der Buchungen können das schnell mehrere Arbeitstage sein.

Damit überhaupt schöne Tabellen und Grafiken entstehen können, braucht jede Buchung nämlich eine Kategorie, beispielsweise "Einkommen" oder "Wohnung". Alle Programme erlauben außerdem Unterkategorien wie "Lohn/Gehalt" oder "Miete". Auch die überall mitgelieferte Kategoriesystematik sollte man auf den eigenen Bedarf anpassen: Ob man die Hausratversicherung der Hauptkategorie "Wohnen" oder "Versicherungen" zuordnen möchte, ist eine individuelle Entscheidung. Manche Programme bieten außerdem ein oder mehrere weitere Kategoriensysteme, die vom ersten unabhängig sind – praktisch für Projekte oder die Steuererklärung.

Damit neu vom Bankserver abgerufene Buchungen möglichst automatisch die richtige Kategorie erhalten, lassen sich außerdem Wenn-dann-Regeln definieren. Manche Programme liefern bereits Regeln, die man editieren kann. Andere nutzen als Default eine interne Automatik, die man gegebenenfalls mit einer eigenen Regel überstimmt. Auch bei den Regeln ist Anpassungsarbeit gefragt: Alle Programme im Test ließen Buchungen offen oder ordneten sie falsch zu.

In Ausgabe 6/2021 hat c't sechs kostenpflichtige Homebanking-Programme für Windows genauer geprüft – und neben den Analyse- und Prognosetools auch auf Übersicht und Nutzerfreundlichkeit sowie den Funktionsumfang geschaut. Außerdem haben wir uns Datenschutz und Sicherheit angesehen, auch mit Blick auf die Umsetzung der Zwei-Faktor-Authentifizierung der Kreditinstitute.

Das Ergebnis fällt gemischt aus: Alle Programme sind in der Lage, dem Nutzer Arbeit abzunehmen. Einige Kandidaten machen es ihm dabei aber schwerer als nötig.

c’t Ausgabe 6/2021

In c’t 6/2021 möchten wir Ihnen den Einstieg ins Smart Home erleichtern: Wir liefern Praxistipps und Kaufberatung für mehr Sicherheit, Komfort und Effizienz im intelligenten Zuhause. Wer seine Finanzen im Griff haben und dafür Homebanking nutzen möchte, sollte Ausgabe 6 zu Rate ziehen: Darin haben wir sechs Programme fürs Homebanking getestet und dabei besonders auf den Datenschutz geschaut. Außerdem zeigen wir, wie Sie im Homeoffice Ihre persönlichen Telefonate und Daten sauber von den beruflichen trennen können. Wir testen GPS-Tracker für E-Bikes, kompakte Dokumentenscanner für mehr Ordnung im Büro und das erste E-Auto mit Android. Die Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) offenbarte kürzlich ein gewaltiges Sicherheitsleck. Zum Glück wurde das Loch der Plattform nach unseren Hinweisen geschlossen. Dies und noch viel mehr lesen Sie in Ausgabe 6/2021, die ab dem 26. Februar im Heise-Shop und am gut sortierten Zeitschriftenkiosk erhältlich ist.

(mon)