LG verkauft jede Menge OLED-TVs, bloß die aufrollbare Variante nicht

LGs aufrollbares OLED-TV war der Hingucker auf der CES 2019. Kaufen konnte man es ab Oktober 2020 für umgerechnet 74.000 Euro. Doch finden sich kaum Liebhaber.

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(Bild: LG)

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LG hat seit Oktober 2020 offenbar gerade mal zehn seiner aufrollbaren OLED-Fernseher verkauft. Das berichtet die koreanische Ausgabe der New York Times. Das "Signature OLED R" genannte OLED-TV entrollt sich auf Knopfdruck aus einer Art Sideboard und verschwindet darin wieder, falls man es nicht benötigt oder lugt nur etwas daraus hervor, wenn man keine Videos gucken will.

Das Display mit 1,40 Metern Bilddiagonale wurde seit Herbst in Südkorea für rund 100 Millionen koreanische Won (rund 74.000 Euro) angeboten, die sehr überschaubare Stückzahl ist also verständlich. Zumal das Display erst auf Bestellung angefertigt wird, von einer Massenproduktion also nicht die Rede sein kann – und diese von LG auch nicht geplant war.

Das aufrollbare OLED-TV kann drei Positionen annehmen: Man kann es komplett ausrollen zum 16:9-Schirm, nur einem Drittel herausschieben, um Kurznachrichten, Wetter oder Musik zu steuern und eben in der Box verschwinden lassen.

(Bild: LG)

Die organische Schicht im aufrollbaren Display ist auf ein dünnes Glassubstrat aufgebracht, was die Stabilität insgesamt einschränkt. Im Gegensatz zu klappbaren oder aufrollbaren Mobildisplays wird der Rollmechanismus beim 65RX rein maschinell gesteuert. Der Bildschirm leidet also nicht unter variablen mechanischen Belastungen, wie sie Anwender beim Klappen oder Aufrollen auf Mobildisplays wie das Galaxy Fold von Samsung ausüben.

LG hatte den aufrollbaren 65-Zöller erstmals auf der CES 2019 der Öffentlichkeit gezeigt, der Verkauf sollte noch in dem Jahr starten, musste dann aber doch auf Oktober 2020 verschoben werden. Ob das Gerät jemals außerhalb von Korea angeboten wird, ist offen.

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Wesentlich erfolgreicher war LG mit seinen sonstigen OLED-TVs: Von diesen verkaufte LG 2020 erstmals über zwei Millionen Stück weltweit. Laut Marktforscher Omdia hat LG damit 56 Prozent des weltweiten OLED-TV-Marktes bedient. Auf der CES 2021 präsentierte der weltweit einzige Hersteller großer organischer Panels seine neuen Evo-OLED-TVs.

Der durchschnittliche Preis für einen LG-Fernseher mit organischem Display in Diagonalen von 48, 55, 65 und 75 Zoll lag bei 1.972 US-Dollar respektive knapp 1.640 Euro – und damit gut vier Mal so hoch wie der mittlere Verkaufspreis von 355 Euro für ein LCD-TV.

Allerdings liegt Samsung in Sachen TV-Absatz weiterhin deutlich vor dem koreanischen Konkurrenten LG: Samsung Electronics hat 2020 laut Omdia knapp 32 Prozent des TV-Weltmarktes bestritten. LG Electronics folgt mit einigem Abstand auf Platz zwei mit 16,5 Prozent Marktanteil.

(uk)