Intel-Apps auf ARM-Macs: Apple bereitet Entfernung von Übersetzungslayer vor

Rosetta 2 könnte ab macOS 11.3 in manchen Regionen nicht mehr vorhanden sein. Zumindest legen dies Strings aus der jüngsten Beta nahe.

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Apple setzt voll auf eigene ARM-Chips.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple behält sich künftig offenbar vor, seine in macOS 11 alias Big Sur verbaute Rosetta-2-Technik, mit der Intel-Programme auf ARM-Maschinen laufen können, zu entfernen. Das hat der Entwickler Steve Moser beim Durchstöbern der jüngsten (dritten) Betaversion von macOS 11.3 entdeckt, die in dieser Woche erschienen ist. Welche Gründe dies hat, bleibt bislang im Dunkeln; ein entsprechender String soll in früheren Big-Sur-Versionen jedoch noch nicht vorhanden gewesen sein.

Laut Moser heißt es in dem Text, der offenbar für ein neues Warnfenster gedacht ist, in englischer Sprache, dass Rosetta "mit Installation dieses Updates entfernt" werde. Ein weiterer String beschreibt den Vorgang näher: "Rosetta ist in Ihrer Region nicht länger erhältlich. Anwendungen, die Rosetta benötigen, werde nicht länger laufen." Ob das "Feature" tatsächlich Teil von macOS 11.3 ist, lässt sich nicht sagen.

Die Integration solcher Aussagen bedeutet nicht, dass Apple Rosetta 2 tatsächlich zeitnah beerdigt. Allerdings legen sie nahe, dass sich der Konzern zumindest in einzelnen Regionen darauf vorbereitet, dies zu tun – oder zu müssen. Moser spekuliert, dass dies rechtliche Gründe haben könnte, unklar bleibt jedoch, welche konkret. Alternativ könnte sich Apple schlicht auf kommende Zeiten vorbereiten.

Dass Apple eines Tages Rosetta 2 aus macOS für ARM-Maschinen entfernen wird, gilt allgemein als ausgemacht. Ähnlich ging der Konzern bereits beim Switch von PowerPC auf Intel vor. Damals liefen PowerPC-Programme ebenfalls dank eines Übersetzungslayers weiter – mit Rosetta in erster Version. Dieses entfernte Apple aus macOS Lion (Mac OS X 10.7), was Benutzer von Legacy-Programmen sehr nervte. Rosetta war allerdings von 2006 bis 2010 Bestandteil des Mac-Betriebssystems, die nun entdeckten Strings deuten auf ein früheres Ableben hin.

Rosetta 2 macht aktuell einen hervorragenden Job. Wie Benchmarks und die praktische Nutzung zeigen, läuft Intel-Code auf M1-Maschinen zum Teil schneller als nativ. So wird der Umstieg auf die ARM-Maschinen für viele Nutzer auch mit viel Intel-Code ohne viel Stress möglich. Ein schnelles Ende von Rosetta 2 würde dies unterbinden – wäre zu diesem Zeitpunkt für Apple also kaum von Interesse.

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(bsc)