Deutsche Bahn investiert 12,7 Milliarden Euro in die Infrastruktur

Noch nie in ihrer Geschichte hat die Bahn für Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes in einem Jahr so viel Geld investiert.

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Viel zu bauen hat die Deutsche Bahn. Davon sollen die Reisenden kaum beeinträchtigt werden, lautet der Plan.

(Bild: Deutsche Bahn)

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In die Schieneninfrastruktur in Deutschland sollen dieses Jahr rund 12,7 Milliarden Euro investiert werden. Die Summe, die von der Deutschen Bahn, Bund und Ländern zusammenkommen soll, sei die höchste, die jemals innerhalb eines Jahres für Modernisierung, Instandhaltung sowie Neu- und Ausbau des Schienennetzes vorgesehen ist. Bundesweit sollen über 1900 Kilometer Gleise, gut 2000 Weichen und knapp 140 Brücken angegangen werden.

"Wir bauen ein neues Netz für Deutschland und legen den Grundstein für den Deutschlandtakt", sagt der DB-Infrastruktur-Chef Ronald Pofalla. Der 2018 propagierte "Deutschlandtakt" sieht schnellere Umsteigemöglichkeiten, mehr Pünktlichkeit und abgestimmte Fahrpläne vor. Das von der Deutschen Bahn (DB) nun aufgelegte Arbeitsprogramm "Neues Netz für Deutschland" basiert auf vier Säulen: verstärkter Einsatz von digitalen Bau- und Planungs-Tools, vorausschauende Instandhaltung, Digitalisierung der Schiene und Einstellung von neuen Mitarbeitenden.

2000 Ingenieur:innen und Bauüberwacher:innen sowie 1700 Instandhalter:innen sollen hinzukommen. Allein für das Baumanagement moderner Bahnhöfe seien rund 20 Prozent mehr Mitarbeitende geplant, teilte die Deutsche Bahn mit.

Wichtige Großprojekte sollen künftig um bis zu 25 Prozent schneller realisiert und effizienter umgesetzt werden. Bedeutend dafür seien digitale Werkzeuge wie das Building Information Modeling (BIM) und auch eine frühere Bürgerbeteiligung.

Schnellfahrstrecken wie die zwischen Hannover und Würzburg sollen zusätzlich mit rund 1300 Sensoren an den Weichen ausgestattet werden. So sollen Weichen und Gleise frühzeitig instandgesetzt werden, bevor eine Störung auftaucht. Voriges Jahr hat die DB nach eigenen Angaben mit solch "smarter Technik" fast 5000 Weichenstörungen vermieden. Der Güterverkehrskorridor Rhein-Alpen soll mit dem europäischen Leitsystem ETCS ausgestattet werden, Donauwörth digitale Stellwerkstechnik bekommen. Ab Oktober sollen in Hamburg erste Fahrzeuge hochautomatisiert auf einem digitalisierten Abschnitt der S-Bahn fahren. Ersatzbrücken und Ausweichgleise sollen 2021 dafür sorgen, dass sich Baustellen weit weniger auswirken.

Rund 670 Stationen sollen zudem aufgebessert werden. In den Hauptbahnhöfen Frankfurt am Main, Stuttgart, Hannover und München will die Bahn die "größten Umbauten der Unternehmensgeschichte" bewerkstelligen. Kleine und mittlere Bahnhöfe sollen mehr Komfort und ein attraktiveres Erscheinungsbild bekommen.

(anw)