AMD bringt verbesserten Chipsatz und schnellere CPU für Dual-Systeme

Mit dem AMD-760MPX und dem Athlon MP 1900+ weitet AMD sein Angebot für Dual-Prozessor-PCs aus.

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Mit dem AMD-760MPX und dem Athlon MP 1900+ weitet AMD sein Angebot für Dual-Prozessor-PCs aus. Die neue Chipsatzversion unterscheidet sich vom Vorgänger 760MP nur durch die neue Southridge AMD-768. Weil diese mit der Northbridge AMD-762 über einen mit 66 MHz laufenden PCI-Bus verbunden ist, lassen sich jetzt auch Dual-Sockel-A-Mainboards mit bis zu zwei Steckplätzen für 64-Bit-66-MHz-PCI-Karten bauen. Das erweitert die Einsatzmöglichkeiten der Tandem-Athlons im Markt der Workstations und kleinen Server.

Die Steigerung der internen Taktfrequenz des Athlon MP 1900+ auf 1,60 GHz verspricht im Vergleich zum Ahlon MP 1800+ -- wie beim Athlon XP 1900+ -- nur zwischen ein und vier Prozent mehr Rechengeschwindigkeit. Mit 319 US-Dollar liegt der 1000-Stück-Großkundenpreis um genau 50 US-Dollar über dem Preis des Athlon XP 1900+.

Bisher lieferte lediglich Tyan die beiden Mainboards Thunder K7 und Tiger MP mit dem einzig verfügbaren Dual-Athlon-Chipsatz. Wichtiger als die Einführung der beiden neuen Komponenten ist die Ankündigung von vier weiteren Mainboard-Herstellern, Platinen mit dem AMD-760MPX auf den Markt zu bringen. Abit (WA-2A), Asus (A7M266-D), Gigabyte (GA-7DPXDW) und MSI (K7D Master-L) wollen "im ersten Quartal 2002" ihre neuen Boards liefern können.

Theoretisch lässt die Kombination aus Northbridge-AMD-762- und Southbridge-AMD-768-Platinen mit neun PCI-Slots zu. Am 64-Bit-66-MHz-Bus des AMD-762 können außer der AMD-768 noch zwei weitere 66-MHz-Geräte arbeiten. Die AMD-768 ist mit 32 Datenleitungen an diesen PCI-Bus angebunden, die theoretisch maximale Datentransferrate zwischen North- und Southbridge beträgt also 266 MByte/s. Das entspricht der Transferleistung, die auch Intels Hub-Link-Schnittstelle bei den i8xx-Chipsätzen oder das V-Link-Interface der VIA-Produkte für DDR-SDRAM erreichen. Falls man allerdings in die 64-Bit-Slots eine ausschließlich 33-MHz-taugliche Steckkarte einsteckt, schaltet der Bus auf diese Taktfrequenz zurück und bremst so auch die Übertragungsleistung zwischen North- und Southbridge.

Die AMD-768 enthält eine PCI-to-PCI-Bridge, die einen zweiten 32-Bit-33-MHz-PCI-Bus mit bis zu sieben Busmaster-tauglichen Geräten anbindet. Neu im Vergleich zur Vorgängerin AMD-766 ist auch das AC-97-Sound-Interface. Bei EIDE- und USB-Ports blieb alles beim alten: Zwei IDE-Kanäle für maximal vier Ultra-ATA/100-Laufwerke und vier USB-Ports stehen bereit. Für weitere Peripheriegeräte ist ein Super-I/O-Baustein mit Low-Pin-Count-Schnittstelle nötig; eine PCI-to-ISA-Bridge ist nicht vorhanden.

In Dual-Sockel-A-Mainboards laufen normalerweise nicht nur die von AMD dafür spezifizierten und speziell validierten "MP"-Athlons, sondern auch die billigeren "XP"-Athlons und sogar die Durons, letztere aber nur mit 100 MHz Front-Side-Bustakt (FSB200). Für stabilen Betrieb als Pärchen gewährleistet AMD allerdings nur beim Athlon MP. Ein auf früheren Roadmaps noch erwähnter "Duron MP" scheint nun nicht mehr zu kommen -- AMD wollte damit wohl einen Fuß ins Lowcost-Server-Geschäft setzen. (ciw)