British Telecom verkauft ihr Festnetz nicht
In einem Gespräch in München weihte der künftige Chef des Telefonkonzerns Ben Verwaayen Journalisten in die neue Strategie seines Unternehmens ein.
Nach dem Führungswechsel weht ein anderer Wind bei British Telecom (BT): In einem Gespräch in München gewährte der künftige Chef des Telefonkonzerns, Ben Verwaayen, Journalisten Einblicke in die neue Strategie seines Unternehmens. Demnach will die British Telecom ihr Festnetz nun nicht mehr verkaufen. "British Telecom wird kein virtuelles Unternehmen werden", sagte Verwaayen laut der Financial Times Deutschland (FTD).
Nach der Abspaltung der Mobilfunktochter mmO2 im November engagiert sich BT noch im Internet- und Telefongeschäft. Im Sommer 2001 hatte die Westdeutsche Landesbank (WestLB) der hoch verschuldeten BT eine Übernahme des Festnetzes angeboten. Die WestLB wollte 29,1 Milliarden Euro für die komplette Telefonfestnetz-Infrastruktur hinlegen. Im August waren die Gespräche vorläufig ausgesetzt worden. Im September hatte die WestLB ihr Angebot sogar auf 40 Milliarden Euro erhöht.
Verwaayen will bis Ende März eine Strategie vorlegen, mit der der angeschlagene Ex-Monopolist saniert werden soll. Er deutete an, dass sich BT noch stärker auf Geschäftskunden ausrichten wird. Die Geschäftskundensparte BT Ignite soll den Firmen neben Telekomdienstleistungen auch unternehmensnahe Dienstleistungen wie zum Beispiel das Management von Software und Infrastruktur sowie Informationstechnologie-Beratung anbieten. Die British Telecom insgesamt werde sich global orientieren und für Partnerschaften mit anderen Telekomanbietern offen sein. (anw)