Münz-Urteil im "Explorer"-Streit rechtskräftig

Stefan Münz darf in seinem Tutorial SelfHTML weiterhin auf den "FTP-Explorer" verlinken. Der neue Server zu seinem Standardwerk für Webbastler ist seit gestern erreichbar.

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Von
  • Sven Hansen

Stefan Münz darf im Rahmen seines Webentwickler-Tutorials SelfHTML auch weiterhin auf das Tool "FTP-Explorer" der amerikanischen FTPx Corp. verlinken. Das am 19. September in zweiter Instanz vom OLG Düsseldorf gefällte Urteil ist rechtskräftig, nachdem die Frist zum Einlegen von Rechtsmitteln am 29. Oktober ablief: Die Prozessgegner des SelfHTML-Autors haben darauf verzichtet, den Streit durch Einlegen einer Revision vor den Bundesgerichtshof zu tragen. Damit konnte Münz die Sache in Folge seiner negativen Feststellungsklage gegen die Firma Symicron endgültig für sich entscheiden. Die juristische Auseinandersetzung, in deren Zusammenhang die Klage steht, wurde vor über zwei Jahren durch die Abmahnung zahlreicher Mirrorsites von SelfHTML ausgelöst. Damit Münz seinen Rechtsstreit finanziell durchstehen konnte, wurde er durch eine großangelegte Spendenaktion unterstützt, an deren Durchführung die Initiative "Freedom for Links e.V." federführend beteiligt war. Was der OLG-Entscheid zum Leidwesen vieler Beobachter nicht gebracht hat, ist Rechtssicherheit in Sachen "Explorer"-Links. Die Haftungsfrage bei externen Links wurde nicht geklärt – das Düsseldorfer Urteil hat lediglich festgestellt, dass mangels Verwechslungsgefahr zwischen "FTP-Explorer" und der von Symicron geschützen Marke "Explorer" keine Markenrechtsverletzung vorgelegen hat. Aussagen zu etwaigen anderen "Explorer"-Links lassen sich auf dieser Grundlage nicht machen.

Aufgrund des nun rechtskräftigen Urteils darf aber immerhin auch die neue Version 8.0 von SelfHTML den umkämpften Link auf den "FTP-Explorer" enthalten. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wegen überlasteter Server liegt das überarbeitete Standardwerk für Seitenbastler nun auf dem frisch aufgesetzten neuen SelfHTML-Server zum Download bereit. Die Situation vom Anfang der vergangenen Woche, als der Server nicht zuletzt infolge der Verlinkung von der Heise-Tickermeldung aus zunächst völlig überlastet war, konnte dem Vernehmen nach nur durch eine schnelle Adressumlenkung seitens des Admins Christian Kruse und dank der Mithilfe etlicher Leser des Heise-Tickers entschärft werden, die spontan Mirror-Möglichkeiten zur Verfügung stellten. (sha)