Pixelpark streicht jede vierte Stelle

Zur Finanzierung der Restrukturierung und um das Unternehmen flüssig zu halten, schießt Bertelsmann ein weiteres Darlehen von 15 Millionen Euro zu.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Internetdienstleister Pixelpark streicht jede vierte Stelle -- insgesamt weitere rund 200, davon 110 in Deutschland. Künftig soll das Unternehmen, das sich nach dem Scheitern seiner breit angelegten Internationalisierungsstrategie jetzt auch aus Spanien und Großbritannien zurückzieht, noch etwa 600 Mitarbeiter haben. Für die angekündigten Maßnahmen fand das Unternehmen in seiner Börsenpflichtmeldung eine interessante Formulierung: "Durch die Konzentration auf die Kernländer verschlankt Pixelpark auch seine Hierarchien. Der Personalstamm wird auf allen Ebenen -- sowohl auf Geschäfts- als auch auf Holdingebene -- deutlich reduziert."

Zur Finanzierung der Maßnahmen und um das Unternehmen flüssig zu halten, schießt die Muttergesellschaft Bertelsmann ein weiteres Darlehen von 15 Millionen Euro zu. Die neue Ausrichtung auf das Kerngeschäft sei eine Reaktion auf die derzeitige Marktsituation und die noch immer zurückhaltende Nachfrage nach IT-Dienstleistungen, teilte Pixelpark mit. Im Mittelpunkt stünden künftig Projekte zur "Konzeption und Umsetzung von Portalen, Marketing-Websites, E-Shops und Multichannel-Lösungen". Pixelpark werde in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Österreich vertreten sein.

Bereits Anfang Dezember hatte es erste Berichte gegeben, dass weitere Entlassungen bei Pixelpark anstünden. Der Medienkonzern Bertelsmann, der an Pixelpark 60,3 Prozent hält, hat den einstigen Börsenliebling am Neuen Markt schon zwei Mal gerettet und drängt seit längerem auf ein entschiedenes Sanierungsprogramm. Pixelpark hatte nach einem überraschend schlechten dritten Quartal mitgeteilt, dass das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in diesem Jahr nun wohl doch nicht mehr positiv sein werde. Der Stellenabbau solle so schnell wie möglich erfolgen, sagte eine Sprecherin. Über die Einzelheiten müsse noch mit dem Betriebsrat verhandelt werden. (jk)