Deutscher PC-Markt schrumpft um 15 Prozent
Der deutsche PC-Markt befindet sich weiter im Abwärtssog und geht stärker zurück als der europäische Durschschnitt.
Der deutsche PC-Markt befindet sich nach einer Studie von Gartner Dataquest weiter im Abwärtssog: Die Nachfrage nach PCs sei in Deutschland im dritten Quartal 2001 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum stärker als im übrigen Europa gesunken. Während der gesamte westeuropäische Markt um 11 Prozent einbrach, mussten die PC-Hersteller auf dem deutschen Markt einen Verkaufsrückgang um 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verschmerzen. Damit stimmen die Angaben von Gartner für den PC-Absatz in Deutschland ziemlich genau mit denen der Marktforscher von IDC überein: Diese hatten vor wenigen Tagen einen Rückgang um 15,5 Prozent vermeldet. Immerhin liege Deutschland aber trotzdem mit 1,34 Millionen verkauften PCs weiter auf dem ersten Platz innerhalb Europas, meinten die Analysten von Garter.
"In der gegenwärtigen Situation am PC-Markt ist nicht Masse, sondern Flexibilität gefordert", sagte Meike Escherich, Analystin bei Gartner Dataquest gegenüber dpa. Markennamen seien bei den Kaufentscheidungen immer seltener ausschlaggebend. Dagegen spielten der Preis und die Kundennähe der Unternehmen vor allem im Konsumentenbereich eine zunehmend wichtige Rolle. "Hersteller mit ausgereiften Logistik- Strukturen sind eindeutig im Vorteil."
Wie schon im zweiten Quartal mussten die Marktführer am stärksten Federn lassen: Bei Fujitsu-Siemens gingen die verkauften Stückzahlen um 36,5 Prozent zurück; Compaq verlor 32,5 Prozent, konnte aber seine Position auf Platz zwei behaupten. Positive Ergebnisse erzielten dagegen der Drittplatzierte Hewlett-Packard und der in Deutschland viertstärkste Computer-Hersteller Dell. Während HP vor allem bei kleineren und mittelständischen Unternehmen einen Zuwachs von 4,1 Prozent verzeichnete, profitierte Dell nach Angaben von Gartner vor allem von seiner aggressiven Preispolitik und erreichte ein Wachstum von 35,2 Prozent. (jk)