Microsoft-Prozess: US-Bundesstaaten sind uneins

Die Verhandlungen um den Vergleich im Microsoft-Prozess werden sich durch die kommende Nacht ziehen; die Bundesstaaten sind in drei Fraktionen gespalten.

vorlesen Druckansicht 71 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Brendan Sullivan, Anwalt der 18 gegen Microsoft klagenden Bundesstaaten, berichtet von einer Dreiteilung unter der Klagefront im Kartellverfahren. Eine Gruppe befürworte die Einigung der US-Regierung mit dem Softwareriesen, eine wolle das Verhandlungsergebnis prüfen und nachverhandeln. Eine dritte Gruppe sei mit dem Vergleich grundsätzlich nicht einverstanden. Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat den beiden Parteien noch bis 13 Uhr Washingtoner Zeit Gelegenheit gegeben, mit Vermittler Eric Green zu verhandeln. Um 14 Uhr Ortszeit sollen die Parteien wieder vor Gericht erscheinen.

John Warden, einer der Anwälte Microsofts, ist davon überzeugt, dass die Parteien sich bis zum Gerichtstermin einigen werden. Falls es dennoch zu keiner Einigung kommt, wird der Prozess zweigleisig weitergeführt. Nach der Vereinbarung des Justizministeriums mit Microsoft soll der Softwarekonzern sein dominierendes Betriebssystem Windows so öffnen, dass konkurrierende Unternehmen nicht benachteiligt werden. Außerdem sollen PC-Hersteller beim Einrichten der Rechner größeren Spielraum bekommen und etwa auch Programme von Microsoft-Konkurrenten auf neue PCs installieren dürfen. Den Bundesstaaten gehen diese Auflagen nicht weit genug. (anw)