Finanzierung der Brandenburger Chipfabrik angeblich gesichert (Update)

Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) will in der nächsten Woche den Plan zur Finanzierung bekannt geben; auch M+W Zander steigt ein.

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  • JĂĽrgen Kuri

Das Modell für die Gesamtfinanzierung der in Frankfurt (Oder) geplanten Chipfabrik steht nach Zeitungsangaben offenbar kurz vor dem Abschluss. Wie die Märkische Oderzeitung aus Frankfurt meldet, will Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) in der nächsten Woche den Plan zur Finanzierung bekannt geben. Dem widersprach allerdings Ministeriumssprecher Dirk Reitemeier: Das brandenburgische Wirtschaftsministerium werde keinen Finanzierungsplan bekannt geben, betonte er gegenüber dpa. Einen solchen Finanzierungsplan könnte nur ein Unternehmen, nicht aber die Landesregierung vorstellen.

Nach Informationen des Blattes wollen die Landesinvestitionsbank Brandenburg und M+W Zander bei der kĂĽnftigen Betreibergesellschaft Communicant einsteigen und dazu ein Beteiligungsunternehmen grĂĽnden. M+W Zander ist eine Tochter des Jenoptik-Konzerns fĂĽr Reinraum-Bau und Chipfertigungsanlagen; sie ist mit dem Bau der Chipfabrik in Frankfurt (Oder) beauftragt. Das Land ĂĽbernehme fĂĽr sie die BĂĽrgschaft, sagte der Minister der Zeitung.

Ganz in trockenen Tüchern sei die Finanzierung damit aber noch nicht, meint die Regionalzeitung. Communicant müsse nun "schnellstens einen stichhaltigen Finanzierungsplan vorweisen", da sonst eingeplante EU-Fördermittel infrage gestellt seien. Bisher sei in Brüssel allerdings noch gar kein entsprechender offizieller Antrag aus Deutschland eingegangen, erklärten Vertreter der EU-Kommission gegenüber dem Blatt. Bisher seien lediglich Vorgespräche geführt worden. Laut Fürniß sei dies aber ein normaler Ablauf, der die Finanzierung des Projekts nicht infrage stellen werde.

Momentan ist vorgesehen, dass sich Intel mit 44,5 Millionen Euro an dem Projekt beteiligt, das rund 1,6 Milliarden Euro an Investitionen erfordern soll. 20 bis 25 Prozent der Anteile an Communicant soll Intel dafĂĽr bekommen. Das Chip-Werk, vor allem als Foundry zur Chip-Auftragsproduktion gedacht, soll 2003 in Betrieb gehen. Produziert werden sollen in dem Werk vor allem Chips fĂĽr die Kommunikationsindustrie im SiGe:C-Verfahren, das Motorola in Zusammenarbeit mit einem weiteren Beteiligten am Communicant-Projekt, dem IHP in Frankfurt (Oder), entwickelt hat. (jk)