Elektronische TV-Guides auf dem Vormarsch
Elektronische ProgrammfĂĽhrer sollen die digitalen Programmfluten der Zukunft nutzbar machen. Eine Studie nimmt verschiedene Internet-Anbieter unter die Lupe.
Schon heute fällt es manchmal schwer, einen Überblick über das laufende TV-Programm zu gewinnen. Wie soll man sich dann erst in 100 digitalen Fernsehprogrammen zurechtfinden? Die gute alte Programmzeitschrift müsste da schon Katalogformat annehmen. Elektronische Programm-Guides (EPGs), wie sie momentan schon im Internet angeboten werden, sollen hier Abhilfe schaffen. Die Presse-Programmservice GmbH aus Berlin hat in einer Studie 24 nationale und internationale Online-EPGs verglichen.
Zu den Bewertungskriterien zählten unter anderem der Programmumfang, die Darstellungsform, Suchkriterien, Vorschaumöglichkeiten und die Möglichkeit der Personalisierung des abgerufenen TV-Programms. Bei der Leistungsbewertung schnitten die Portale TV Movie, TVinfo und tvtv insgesamt am besten ab. Innerhalb der Kategorien Programmumfang, Suchfunktionen und Vorschaumöglichkeiten bestanden im Testfeld allerdings kaum Unterschiede. Desweiteren führte PPS eine Umfrage unter 34 Online-Anbietern durch, die EPGs einkaufen, um sie in ihren eigenen Webauftritt einzubinden. Lediglich 15 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass der integrierte EPG für den eigenen Internetauftritt "wichtig" sei.
In Zukunft werden die Online-EPGs von Produkten Konkurrenz bekommen, die auf DVB aufsetzen. Denn auch die digitalen Settop-Boxen oder zukünftige Digitalfernseher können – egal ob terrestrisch, via Satellit oder Kabel – elektronische Programminformationen darstellen. Die elektronischen Helferlein werden dann in den digitalisierten Programmstrom eingebunden und können mit MHP-konformen Endgeräten direkt im Wohnzimmer betrachtet werden. Nichtsdestotrotz bieten gedruckte Programmzeitschriften immer noch einige Vorzüge. Als multifunktionale Medien lassen sie sich immerhin vielfältig einsetzen: Notizblock, Untersetzer, Fliegenklatsche ... (sha)