Rote Zahlen kosten Palm-Chef den Job

Carl Yankowski hatte in seiner Firma zuletzt immer weniger Befugnisse.

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Palm hat seinen Vorstandschef gewechselt. Den Platz von Carl Yankowski wird vorĂĽbergehend der Aufsichtsratsvorsitzende Eric Benhamou einnehmen. Derzeit wird noch nach einem dauerhaften Nachfolger gesucht.

Yankowski erklärte seine Entscheidung mit der Zweiteilung der Gesellschaft in einen Hardware- und einen Software-Bereich. Damit sei seine Position in der Firma so verändert worden, dass sie nicht mehr seinen Vorstellungen entsprochen habe. Im Klartext heißt das laut Wall Street Journal, Yankowski waren seine Befugnisse zu sehr eingeschränkt worden. Insider sprechen auch von einer schleichenden Entmachtung. Benhamou und der restliche Verwaltungsrat hätten sich in letzter Zeit immer mehr in das Management eingemischt.

Bis der endgültige Nachfolger gefunden ist, soll ein Beraterstab Benhamou unterstützen. Angesichts der zuletzt miserablen Geschäftszahlen hat er keine einfache Aufgabe. Analysten erwarten, dass Palm durch Konkurrenten wie Microsoft oder Sharp zunehmend unter Druck geraten wird, zumal der Handheld-Markt insgesamt geschrumpft ist. Auf dem Gebiet der Handhelds und Handys mit Organizer-Funktionen wurde Palm jetzt von Nokia überholt.

Im Januar 2001 konnte Yankowski noch große Reden schwingen. Damals sprach er auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vom Ende des PC und von der Überlegenheit der Handhelds. Schon im März darauf musste Palm leichte Verluste melden und für das Quartal darauf hohe Verluste ankündigen. (anw)