Comcast kauft TV-Kabelsparte von AT&T

Die drittgrößte amerikanische Kabelfernsehfirma Comcast ist aus der erbitterten Schlacht um die riesige TV-Kabelsparte von AT&T als Sieger hervorgegangen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die drittgrößte amerikanische Kabelfernsehfirma Comcast ist aus der erbitterten Schlacht um die riesige TV-Kabelsparte von AT&T (AT&T Broadband) als Sieger hervorgegangen. AT&T Broadband ist der größte amerikanische Kabelfernsehanbieter. Durch den Zusammenschluss der Comcast und der Kabelfernsehsparte des amerikanischen Telekomriesen AT&T entsteht der neue Kabelfernseh- Branchenführer mit rund 22 Millionen Kunden. Die Gesellschaft wird in rund einem Fünftel aller US-Haushalte vertreten sein und es auf einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar bringen. Sie wird in 41 amerikanischen Bundesstaaten und in 17 von 20 amerikanischen Ballungsgebieten vertreten sein.

Comcast ist die Übernahme ein Kaufpreis von 47 Milliarden US-Dollar wert; dafür gibt das Unternehmen 1,235 Milliarden neue Aktien an AT&T-Anteilseigner aus. Insgesamt hat die Transaktion sogar einen Gesamtwert von 72 Milliarden US-Dollar, teilte AT&T mit. Comcast übernimmt neben dem Kaufpreis alle Schulden von AT&T Broadband in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus kauft Comcast für fünf Milliarden US-Dollar wandelbare AT&T-Wertpapiere, die Microsoft bislang hält. Sie werden von der neuen AT&T Comcast Corporation übernommen.

Comcast hat damit AOL Time Warner, den zweitgrößten US-Kabelfernsehanbieter und weltgrößten Medienkonzern, sowie die viertgrößte amerikanische Kabelfernsehfirma Cox Communications aus dem Rennen geworfen. Diese hatten ebenfalls für die AT&T-Kabelfernsehsparte geboten. Microsoft, vor der Übernahme der Aktien durch Comcast größter Einzelaktionär bei AT&T, sprach sich schon früher entschieden gegen die Übernahme der AT&T-Sparte durch AOL Time Warner aus und hatte sogar selbst über eine Übernahme nachgedacht. Der Software-Konzern hatte gesteigertes Interesse daran, AOL Time Warner, einem der schärfsten Konkurrenten der Redmonder beispielsweise im Internet, nicht die Marktführerschaft in den US-TV-Kabelnetzen und damit auch bei Breitband-Internetzugängen zuzuschanzen. (jk)