Urheberrechtsabgabe: Hewlett-Packard attackiert GEMA-Chef
Der IT-Konzern nennt Äußerungen von Reinhold Kreile über Urheberrechtsabgaben "wirtschaftlich unverantwortlich".
Entrüstung verursachten Äußerungen von Reinhold Kreile in den Büros der deutschen Niederlassung von Hewlett-Packard. "Wirtschaftlich unverantwortlich", nennt Hans-Jochen Lückefett, Geschäftsführer Hewlett-Packard Deutschland, Aussagen des GEMA-Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführers der Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ). Der GEMA-Chef hatte vergangenen Mittwoch einen schnellen Abschluss der Verhandlungen um Urheberrechtsabgaben für Computer, CD-Brenner und Drucker gefordert.
Lückefett reibt sich unter anderem an der Aussage: "Bei der Schnelllebigkeit der Industrie könnte es sonst passieren, dass wir zwar Recht bekommen, es dann jedoch manche Unternehmen nicht mehr gibt." Nach Meinung des HP-Geschäftsführers entlarve diese Aussage die Absichten der Verwertungsgesellschaften. Kreile gehe es nicht um den Schutz des Urheberrechts und der Urheber, sondern um ein "unverantwortliches Abkassieren".
Zudem sei Kreiles Aussage falsch, dass die Industrie bereit sei, weitere Abgaben auf IT-Geräte hinzunehmen. IT-Industrie und Verwertungsgesellschaften würden seit mehr als einem Jahr über Vergütungen für Urheber verhandeln. Die Verwertungsgesellschaften wollen auch auf PCs und IT-Geräte wie Drucker und CD-Brenner eine pauschale Abgabe erheben. Hewlett-Packard plädiert hingegen für den Schutz der Urheberrechte durch Softwarelösungen zum Digital Rights Management. Mit diesen sollen Inhalte individuell lizenziert und vergütet werden. (anw)