Verhandlungen ĂĽber Brandenburger Chipfabrik in entscheidender Phase

Die Finanzierung der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) ist nach Darstellung des künftigen Betreibers nicht gefährdet.

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Die Finanzierung der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) ist nach Darstellung des künftigen Betreibers nicht gefährdet. Die Gespräche darüber befänden sich in der entscheidenden Phase, sagte der Sprecher der Communicant Semiconductor Technologies AG, Dirk Obermann, am heutigen Dienstag gegenüber dpa. Nähere Einzelheiten wollte er unter Hinweis auf die vereinbarte Vertraulichkeit nicht nennen. Im Laufe des Februar werde aber das Konzept stehen. Anschließend werde dann der Genehmigungsprozess für Beihilfen von Land, Bund und EU in Gang gesetzt.

Bereits am 29. November vorigen Jahres habe Communicant bei der Landes- und Bundesregierung erstmals dazu Unterlagen eingereicht, sagte Obermann. Seitdem seien diese überarbeitet worden und würden nun in die endgültige Form gebracht, um beim Genehmigungsverfahren keine Verzögerungen zu riskieren.

Obermann erwartet, dass das ursprünglich auf 1,53 Milliarden Euro veranschlagte Projekt etwas weniger kosten wird, denn die Preise der Zulieferer seien in letzter Zeit gesunken. An der veranschlagten Produktionskapazität werde es keine Abstriche geben. Die Fertigung werde plangemäß im Sommer 2003 aufgenommen. Angesichts einer von Experten vorausgesagten Nachfragebelebung werde Communicant mit dem richtigen Produkt zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt kommen.

Berichte, wonach die Finanzierung des größten brandenburgischen Investitionsvorhabens nicht gesichert sei, wies auch die InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB) in Potsdam zurück. "Es gibt auch keine Verhandlungen über ein Gemeinschaftsunternehmen der Landesinvestitionsbank und der Jenoptik-Tochter M+W Zander zur Teilfinanzierung der Chipfabrik", sagte ILB-Sprecher Matthias Haensch. An dem Gemeinschaftsunternehmen sollte sich nach Zeitungsberichten die ILB mit 30 Millionen Euro beteiligen.

Das brandenburgische Kabinett werde sich kommende Woche mit einer Vorlage zur Chipfabrik befassen, sagte Regierungssprecher Erhard Thomas, ohne Einzelheiten nennen zu können. Nach den bisherigen Zeitplänen sollte die Finanzierung des Vorhabens bereits bis Ende 2001 gesichert sein. Dabei geht es um eine Kombination verschiedener Mittel. Das Eigenkapital will Communicant nach bisherigen Berichten teilweise vom arabischen Emirat Dubai und vom US-Chiphersteller Intel erhalten. Das Land Brandenburg stellt zudem Fördermittel bereit. Diese Beihilfen müssen von der EU-Kommission in Brüssel gebilligt werden. Nach Einreichen des Antrages hat diese zwei Monate Zeit für eine Entscheidung. (anw)