ce Consumer sieht sich im Aufwind
Der Münchener Chiphändler ce Consumer sieht trotz eines leichten Verlusts im dritten Quartal erste Anzeichen für einen Aufschwung der angeschlagenen Halbleiterbranche.
Der Münchener Chiphändler ce Consumer sieht trotz eines Verlusts im dritten Quartal erste Anzeichen für einen Aufschwung der angeschlagenen Halbleiterbranche. Falls sich die Weltkonjunktur nicht weiter verschlechtere, könne sich die leichte Aufwärtstendenz der Chipbranche zu einem Marktaufschwung verstärken, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Die Neue-Markt-Firma ist nach eigener Einschätzung "das einzige bekannte Unternehmen in der Halbleiterindustrie, das in den ersten neun Monaten operative Gewinne verzeichnet". Unter dem Strich musste aber auch ce Consumer einen leichten Verlust hinnehmen.
Im dritten Quartal erzielte der Konzern vor Steuern und Zinsen ein Minus von 4,4 Millionen Mark. In den ersten neun Monaten brach das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 18,8 auf 2,7 Millionen Mark (1,4 Millionen Euro) ein. Der Jahresüberschuss war in den ersten drei Quartalen mit knapp 2,6 Millionen Mark negativ nach einem Gewinn von 8,8 Millionen Mark im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wurde wegen Zukäufen auf 613,8 Millionen Mark mehr als verdoppelt. Der ce-Aktienkurs stieg zwischenzeitlich um gut sieben Prozent auf 7,80 Euro.
Ende Oktober sei ein signifikanter Anstieg der Auftragseingänge zu verzeichnen gewesen, berichtete ce Consumer. Auch im wichtigen US-Markt gebe es erste positive Signale. Dort erzielt ce Consumer einen Umsatzanteil von 84 Prozent. Daher sei spätestens 2002 mit einer deutlichen Nachfragebelebung zu rechnen. Den Ereignissen vom 11. September konnte sich auch ce Consumer laut seinem Bericht nicht entziehen. Vor den Attentaten waren Marktforscher noch von einem Umsatzrückgang für das laufende Geschäftsjahr gegenüber 2000 von 26 Prozent ausgegangen. Nach dem 11. September wurde die Schätzung auf einen Rückgang von 34 Prozent korrigiert. Das Unternehmen könne bald von einer "Sonderkonjunktur" durch staatliche Investitionen in den USA profitieren, da der größte Anteil der Milliardenmittel für Sicherheitstechnik, PCs und Kommunikation ausgegeben würde. (anw)