Hewlett-Packard mit "eiligen Zahlen"
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sank der Gewinn bei Hewlett-Packard um 480 Millionen US-Dollar.
Bei dem Termin-Hickhack können auch Heise-Redakteure durcheinander kommen: Ursprünglich wollte Hewlett-Packard seine Quartalsbilanz erst am morgigen Donnerstag veröffentlichen. Dann hieß es: "am Mittwoch nach Börsenschluss"; und nun lagen die Zahlen sogar schon vor dem Ertönen der Eröffnungsglocke an der Wall Street vor. Der Grund für die Eile: Hewlett-Packard wollte wohl seine Ergebnisse ohne zeitgleiche Konkurrenz präsentieren. Für Donnerstag hat nämlich PC-Hersteller Dell ebenfalls seinen Geschäftsbericht angekündigt.
Die eiligen Zahlen verraten, dass Hewlett-Packard im abgelaufenen Geschäftsjahr einen massiven Gewinneinbruch zu verzeichnen hat. Der Gewinn rutschte auf 361 Millionen US-Dollar (408 Millionen Euro) ab im Vergleich zu 841 Millionen US-Dollar (951 Millionen Euro) im Vorjahr. Das vierte Quartal dürfte dazu wesentlich beigetragen haben, denn Hewlett-Packard konnte im Schlussquartal nur einen Gewinn von 97 Millionen US-Dollar verbuchen. Das ist fast nur noch ein Zehntel dessen, was der Konzern im Vorjahreszeitraum verzeichnen konnte.
Der Umsatz betrug im vierten Quartal 10,9 Milliarden US-Dollar (12,3 Milliarden Euro) – gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von 2,4 Milliarden US-Dollar (2,71 Milliarden Euro). Der Pro-forma-Gewinn erreichte im Schlussquartal ohne Umstrukturierungskosten in Höhe von 282 Millionen Dollar und anderen Sonderfaktoren 19 US-Cents je Aktie. Damit liegt HP über den Erwartungen der Analysten, die zwischen 7 und 14 US-Cents gelegen hatten.
Konzernchefin Carly Fiorina schreibt das schlechte Ergebnis dem "harten Umfeld" zu. Sie rechnet auch nicht so bald mit Besserung. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wird der Umsatz gegenüber dem Quartal zuvor wegen gewöhnlicher saisonaler Effekte nochmals, aber nur leicht nachlassen. Die Übernahme von Compaq solle HP "weiter in die Zukunft bringen", verteidigte Fiorina die Transaktion. (anw)