Microsoft gibt Millionen für Polit-PR aus

Die PR-Agentur Hunzinger erhielt von Microsoft einen siebenstelligen Etat für strategische Öffentlichkeitsarbeit und Politikkommunikation.

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Die Münchner Niederlassung von Microsoft hat die Frankfurter Agentur Hunzinger Public Relations mit der strategischen Öffentlichkeitsarbeit und Politikkommunikation beauftragt. Der Etat ist nach Angaben der Agentur mit einem siebenstelligen D-Mark-Betrag gepolstert. Die genaue Summe wollten weder PR-Berater Moritz Hunzinger noch der Pressesprecher von Microsoft, Kurt Braatz, im Gespräch mit heise online verraten. Das Geld sei weder für eine Image-Kampagne noch für eine schon zu benennende konkrete Aktion mit Breitenwirkung gedacht.

Zur Frage, auf welche Art von Öffentlichkeitsarbeit seine Agentur spezialisiert ist, sagte Hunzinger: "Wir machen Veranstaltungen mit Leuten, die was zu sagen haben und laden die Leute sehr selektiv ein." Zielgruppe seien etwa Politiker und Entscheidungsträger in Behörden. "Das passiert alles auf Basis der Freiwilligkeit", so Hunzinger, es werde ja niemand gezwungen, dort hinzugehen. Für Microsoft veranstaltet die Agentur "Parlamentarische Abende" für den Bundestag und die verschiedenen Landtage. Der Öffentliche Dienst sei schließlich ein großer Kunde von Microsoft.

Microsoft-Sprecher Braatz gibt zur Begründung an, man habe "jahrelang den Kontakt zu Verfassungsorganen vernachläßigt". Microsoft sei von der Politik bei Themen wie Software-Piraterie und Verschlüsselung um Rat gefragt worden und wolle seine Position besser verdeutlichen. Man habe mit Hunzinger gute Erfahrungen gemacht, was die Herstellung von Kontakten angeht, und verlängere den Vertrag im dritten Jahr.

Hunzinger PR ist eine Tochtergesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit der am Neuen Markt notierten Hunzinger Information AG. Zu der Gruppe gehören 960 Mitarbeiter und Firmen wie Action Press. Zu den Kunden gehören nach Hunzinger-Angaben Industrieunternehmen und Internet-Firmen, aber auch Prominente wie Gadhafi. So soll Moritz Hunzinger auch Roland Koch und Rudolf Scharping beraten haben. (jes)