Microsoft riskiert Blick in die Xbox-Zukunft

Während Microsoft trotz Terminverschiebung an einen goldenen Start der Xbox in Japan glaubt, kursieren im Netz bereits erste Gerüchte über einen Xbox-Nachfolger.

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Von
  • David Adamczewski

Aufgrund des bereits integrierten Modems und geplanten Online-Spiele-Netwerks wird die Xbox trotz ihres verzögerten Verkaufstarts in Japan ein voller Erfolg werden – zu diesem Schluss kam der Managing Director von Microsoft Japan, Hirohisa Ohura, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Ohura stĂĽtzt sich bei seiner Aussage auf die vergleichsweise magerere Ausstattung der Konkurrenzkonsolen Playstation 2 (PS2) und GameCube. Zwar hatte Sony Japan ĂĽber seine Website am 19. Juli eine Festplatte mit integriertem Modem angeboten, jedoch nur in begrenzter StĂĽckzahl. Eine Ausweitung der bisher einmaligen Aktion ist derzeit aber nicht geplant. Nintendo vertritt selbst die Ansicht, dass ihre Kunden vorrangig eine Spielkonsole und keine "Entertainment-Center" erwerben wollen.

Gleichzeitig verwies Horohisa Ohura auf das geplante Online-Spiele-Netzwerk, das sechs Wochen nach dem Japanstart der Konsole vorgestellt werden soll. Zu diesem erhalten japanische Xbox-Spieler Zugang via ADSL ĂĽber das Netz von NTT Communications; Microsoft-Server verwalten die Onlinespiele.

Dieses speziell für die Xbox geplante Netzwerk soll sich vor allem durch eine stabile Verbindung von anderen Umgebungen, wie etwa dem Internet, unterscheiden. Laut Microsoft seien so zwischen zehn- und hundertmal schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten im Vergleich zu konventionellen Internetanbindungen garantiert. Zudem sei es "vollkommen virenfrei", sagte Ohura. Der Verkaufsstart der Konsole in den USA ist für den 8. November 2001 geplant, in Japan soll sie am 22. Februar 2002 erscheinen.

Währenddessen sind im Internet erste Gerüchte über einen angeblichen Nachfolger der Xbox aufgetaucht. Die britische Website PC Format berichtet mit Bild über diese so genannte HomeStation, auf der sowohl PC- als auch Xbox-Spiele laufen sollen. Das Betriebssystem soll wiederum von Microsoft und der Grafikchip von nVidia stammen. Neben dem Einsatz als Spielkonsole sei das Gerät vor allem für das Surfen im Internet, als digitaler Videorecorder und als Settop-Box für Video-on-Demand-Dienste konzipiert.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Sony mit der Playstation 2 unter dem Schlagwort "Connectainment": Mit Hilfe von Partnerfirmen wie AOL, Macromedia, Cisco und RealNetworks soll die Playstation 2 zum "AOL-Client" und Wiedergabegerät für Video- und Audioströme aus dem Netz mutieren. Bis Ende des Jahres will das Unternehmen zudem eine Java Virtual Machine für die Playstation 2 anbieten. Sie soll den Datenaustausch zwischen der PS2 und unter anderem Java-PDAs ermöglichen. (daa)