Schon wieder Streit um Call-by-Call im Ortsnetz

Stadtnetzbetreiber fürchten sich vor reinen Verbindungsnetzbetreibern ohne eigene Präsenz vor Ort.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 64 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Kaum sind Einzelheiten zur geplanten Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) und der darin enthaltenen Regelung des Call-by-Call im Ortsnetz durchgedrungen, gibt es wieder neuen Streit: Der Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) beschwert sich darüber, dass es ab Dezember auch für Telekommunikationsunternehmen ohne nennenswerte eigene Infrastruktur möglich sei, im Ortsnetz Gespräche zu vermitteln, entweder im Preselection- oder im Call-by-Call-Verfahren, wie aus dem Fernnetz bekannt.

BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann sieht darin eine massive Bedrohung für Innovation und Arbeitsplätze in der Branche: Erst hätten die Stadtnetzbetreiber Infrastruktur mit Milliarden-Investitionen aufgebaut und nun könnten bald reine Verbindungsnetzbetreiber ohne eigene Präsenz vor Ort am Wettbewerb teilnehmen. Lüddemann: "Die neuen Anbieter setzen sich ins gemachte Nest und profitieren von den Aufbauleistungen anderer." Lüddemann zufolge profitiere auch der Verbraucher durch die Einführung von Call-by-Call im Ortsnetz nur wenig: "Die engen Margen bei Ortsgesprächen lassen eine Absenkung der Endkundenpreise in der Größenordnung wie bei Ferngesprächen nicht zu." (axv)